Lucile Richardot, Yves Saelens, Het Collectief, Reinbert De Leeuw


Biographie Lucile Richardot, Yves Saelens, Het Collectief, Reinbert De Leeuw

Lucile Richardot, Yves Saelens, Het Collectief, Reinbert De Leeuw
Lucile Richardot
Mezzosopran, begann mit 11 Jahren mit dem Singen in einem Kinderchor im Osten Frankreichs. Bis zu ihrem 27sten Lebensjahr arbeitete sie zunächst als Journalistin. 2008 schloss sie ihre Ausbildung an der Maîtrise de Notre Dame de Paris ab und 2011 in Alter Musik am Conservatoire à rayonnement régional in Paris. Sie besuchte Gesangsklassen von Margreet Hoenig, Noëlle Barker, Paul Esswood, Howard Crook, Jan van Elsacker, Martin Isepp, François Le Roux, Monique Zanetti, Jill Feldman. 2012 gründete sie ihr eigenes Ensemble, Tictactus, mit zwei befreundeten Lautenisten und Mulitinstrumentalisten.

Lucile Richardots Repertoire umfasst sowohl die Alte Musik als auch die zeitgenössische Musik, auf der Bühne und im Konzert mit Les Solistes XXI (Dirigent Rachid Safir), Correspondances (Sébastien Daucé), Pygmalion (Raphaël Pichon), Le Poème Harmonique (Vincent Dumestre) und seit 2012 mit Les Arts Florissants für die vollständige Umsetzung der Madrigal-Bücher Claudio Monteverdis, unter dem Dirigat von Paul Agnew. Mit Paul Agnew führte sie auch Johann Sebastian Bachs Johannes Passion mit dem Liverpool Philharmonic Orchestra auf.

2009 interpretierte sie die Rolle der ersten Tante in Philippe Boesmans‘ Oper „Yvonne. Princesse de Bourgogne“, die zunächst in der Opéra Garnier in Paris und dann im Theater an der Wien gespielt wurde. Ende 2014 wurde sie vom Ensemble intercontemporain für die Aufführung von „Omaggio à Kurtág“ von Luigi Nono beim Festival d’Automne in Paris eingeladen, ebenso von dem Viola-Spieler Christophe Desjardins und dem Komponisten Gérard Pesson.

Richardot gestaltet auch Recitals mit Pianisten, Gambenensembles oder Streichquartett. 2017 wird sie die Lisea aus Antonio Vivaldis Oper „Arsilda“ verkörpern, die in Tschechien und in Europa aufgeführt werden wird zusammen mit dem Collegium 1704 (Vaclav Luks).

Yves Saelens
Nach Abschluss eines pädagogischen Studiums erhielt der belgische Tenor Yves Saelens seine sängerische Ausbildung sowohl am Königlichen Konservatorium Brüssel bei Dina Grossberger, die er mit den Höheren Diplomen Gesang und Lyrische Kunst abschloss, als auch am Juilliard Opera Center in New York bei Ed Zambara. Er war 1. Preisträger der Wettbewerbe „Concours Nany Phillipart“, „Jeugd en Muziek Vlaanderen“, „New York Oratorio Society Competition”, “Marilyn Horne Foundation Competition” und erhielt den 2. Preis beim Internationalen Mozartwettbewerb Salzburg. Er wurde von der Vereinigung der belgischen Musikpresse als „Young Musician of the Year 2004“ ernannt.

Er nahm teil an Meisterkursen mit Ernst Haefliger, Ruben Lifschitz, und Martin Isepp; im Steans Institute Chicago mit Christoph Eschenbach, Peter Schreier, Ian Partrigde, Roger Vignoles und David Owen Norris; an der Music Academy of the West mit Marilyn Horne, Warren Jones und Frank Lopardo; an der Juilliard School mit Christa Ludwig und James Levine sowie in La Monnaie mit Helmut Deutsch.

Yves Saelens war Solist in zahlreichen Kantaten und Oratorien in Europa, Nord Amerika und Asien. Sein Repertoire umfasst Werke von Haydn (Die Schöpfung, Die Jahreszeiten), Haendel (Messiah), Bach (Passionen, Weihnachtsoratorium), Beethoven (9. Sinfonie, Missa Solemnis), Mendelssohn (Paulus), Schumann (Das Paradies und die Peri, Der Rose Pilgerfahrt), Rossini (Petite Messe Solennelle, Stabat Mater), Berlioz (Requiem, Te Deum), Puccini (Messa di Gloria), Verdi (Requiem), Orff (Carmina Burana), Britten (War Requiem, Serenade, Nicolascantata), A.L.Webber (Requiem), Martin (In Terra Pax), Mozart (Requiem, Grosse Messe), Bruckner, Salieri, Dvorak, Benoit...

Als Solist wirkte er mit an CD-Aufnahmen von Der Tod Jesu (Telemann), Carmina Burana (Orff), die Serenade for Tenor and Horn (Britten), Le Nozze di Figaro (Mozart), L’Enfance du Christ (Berlioz), Lucie de Lammermoor (Donizetti), La Capricciosa Corretta (Martin y Soler) und der Kosegarten Song Cycle (Schubert). Außerdem nahm er Solo-CDs auf mit Liedern von Robert Franz (bei Etcetera), begleitet von Jan Vermeulen; Goethe Lieder von Hugo Wolf (Eufoda), Romanze von Francesco Paolo Tosti (Eufoda) und Wehmut und Liebeshauch mit Liedern von Beethoven, Schumann, Grieg und Strauss (Eufoda), jeweils begleitet von Inge Spinette. In 2014 erschien This Wing’d Hour, eine neue CD mit Songs von Quilter, Vaughan-Williams, Britten und Finzi.

In Liederabenden sang er u.a. Schumanns Dichterliebe, die Liederkreise und Kerner-Lieder, Beethovens An Die Ferne Geliebte, Schuberts Die Schöne Müllerin, Winterreise und Schwanengesang, Brahms’ Die Schöne Magelone und Brittens Les Illuminations und Nocturne. Von Vaughan-Williams sang er Songs of Travel, begleitet vom „Orchestre National de Belgique“, und On Wenlock Edge mit dem „Penderecki String Quartet“ im Rahmen eines Marilyn Horne Foundation Recitals. Er führte Mahlers Das Lied von der Erde mit dem Orchestre Symphonique de Tours auf; ebenso mit dem ASKO Schönberg Ensemble Amsterdam in einer Bearbeitung von Reinbert de Leeuw.

Seine erste Opernrolle war Paolino in Il Matrimonio Segreto von Cimarosa. Seitdem sang er verschiedene Mozart-Partien: Tamino (Die Zauberflöte), Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Don Ottavio (Don Giovanni), Ferrando (Cosi Fan Tutte), die Titelpartie in Idomeneo, Titus (La Clemenza di Tito) und Gomatz (Zaïde). Andere wichtige Rollen waren Rinuccio (Gianni Schicchi), Pinkerton (Madama Butterfly), Alfredo (La Traviata), Fenton (Falstaff), Toni (Elegy for Young Lovers), Admeto (Alceste), Alwa (Lulu), Tambourmajor (Wozzeck), Steva (Jenufa), Tichon (Katia Kabanova), Belfiore (Il Viaggio a Reims), Pluton (Orphée aux Enfers), Bénédict (Béatrice et Bénédict), Gérald (Lakmé), Faust (La Damnation de Faust), Ulysse (Pénélope), Jason (Médée), Camille (Die lustige Witwe), Gonzalve (L’Heure Espagnole), Lelio (La Capricciosa corretta), Gernando (L’Isola Disabitata), Filippo (L’Infedeltà Delusa), Edgar Linton (Wuthering Heights), Male Chorus (The Rape of Lucretia), Ferdinand (The Tempest – Adès), Guido Bardi (Eine Florentinische Tragödie) und David (Die Meistersinger von Nürnberg). In Uraufführungen kreierte er ausserdem die Partien von Il Matto (La Strada – Van Hove), L’Avventore (L’Uomo dal fiore in Bocca – Brewaeys), Le Chef de la Garde (Affaire Étrangère – Villenave), Festus (Legende – Wagemans), Shoko (Andreas Weent – Wagemans) und Schatz/Big Uncle (An unserem Fluss – Navok).



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