Cover Circle of Chimes

Album Info

Album Veröffentlichung:
2017

HRA-Veröffentlichung:
27.10.2017

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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FLAC 88.2 $ 13,20
  • 1Satellite09:15
  • 2Star12:06
  • 3A New Resolution08:47
  • 4Introduction to Prague's Ballet02:49
  • 5Prague's Ballet05:47
  • 6Life Goes On05:53
  • 7Sirens of Cologne08:22
  • 8The Silent Room07:44
  • 9199411:44
  • 10Eclipse05:14
  • Total Runtime01:17:41

Info zu Circle of Chimes

Der Saxofonist Marius Neset hält, was andere versprechen: nicht nur der „kommende Mann des skandinavischen Jazz“ (The Observer), sondern auch – als einziger Europäer – einer von 25 Hoffnungsträgern für die Zukunft des internationalen Jazz zu sein, wie der amerikanische Downbeat feststellte. Seit seinem ACT Debüt „Lion“ mit dem Trondheim Jazz Orchestra im Jahre 2014 überrascht Neset mit immer neuen Facetten. Auf „Circle of Chimes“ bringt der 1986 geborene Norweger all diese Erfahrungen zusammen und führt sie in eine neue Dimension.

Nach dem Big Band-Projekt „Lion“ folgten ein Jahr später im Quintett mit „Pinball“ „hochkünstlerisch geordnete Klanggebärden voller Lust und Drive“ (FAZ), darauf im letzten Herbst mit „Snowmelt“ dann ein furioser Dialog zwischen Jazzquartett und Kammerorchester. Für das Album mit der London Sinfonietta gewann er im Juni in der Kategorie „Best Large Ensemble“ den ECHO Jazz. Mehr noch, gleichzeitig war er bei zwei weiteren ECHO Jazz prämierten Alben beteiligt: als Solist der „e.s.t. Symphony“ und im Trio mit Lars Danielsson und Morten Lund spielte er „Sun Blowing“ ein. Wenig später, beim Polar Music Prize, dem wichtigsten skandinavischen Musikpreis, beeindruckte Neset niemand Geringeren als Wayne Shorter mit der Interpretation eines seiner Stücke tief.

Marius Neset ist der europäische Jazzmusiker der Stunde und mit seinem neuen Album „Circle of Chimes“ dürfte seine Reputation noch steigen. Es ist ein weiteres Beispiel für seinen enormen Erfindungsgeist und sein überragendes Spielvermögen, aber auch Ausdruck einer neuen Abgeklärtheit. „Ich lege heute mehr Wert auf die Melodien“, sagt Neset selbst, „und sie sind minimalistischer, lassen mehr Platz für Improvisation und Freiheit, gleichzeitig aber sehr ausarrangiert. Das Komplexe fällt nur nicht mehr so auf.“ Die Entstehungsgeschichte von „Circle of Chimes“ belegt das. Dem Album liegt ein Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie für ein Neujahrskonzert zugrunde. Als Neset sich zum Komponieren an den Flügel setzte, kam er auf jenes Glockenspiel-artige Motiv, mit dem „Circle of Chimes“ in „Satellite“ beginnt und in „Eclipse“ auch wieder ausklingt. „Ganz einfache Akkorde und Harmonien, man mag es pathetisch nennen, aber es fühlte sich für mich nach Neujahr an. Und aus den Glocken hat sich ein rhythmisches Pattern ergeben. Ich denke nicht, dass man es hören kann, aber dieses Pattern prägt das ganze Album.“

Von der Besetzung her knüpft „Circle of Chimes“ an „Pinball“ an: Wieder bildet das gefeierte Quintett mit Petter Eldh am Kontrabass, Anton Eger an Schlagzeug und Ivo Neame am Piano sowie Jim Hart an Vibrafon, Marimba und Perkussion das Rückgrat. „Wir spielen seit Jahren intensiv zusammen, um jetzt mit ,Circle of Chimes‘ einen Schritt weiter zugehen“, sagt Neset. Und wieder sorgten bei einigen Stücken der Cellist Andreas Brantelid und Nesets Flöte spielende Schwester Ingrid für klassische Elemente und instrumentale Variabilität. Dazu kommt nun noch der Star-Gitarrist Lionel Loueke, vor allem bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Herbie Hancock. „Ich habe in den vergangenen Jahren sehr oft mit ihm gespielt, und wollte unbedingt seine Gitarre und auch seinen Gesang als zusätzliche Farbe“, berichtet Neset. So findet sich nun auch ein starkes afrikanisches Element, zum Beispiel bei „Star“ mit flirrender Highlife-Rhythmik und afrikanischen Scat-Gesang.

Was natürlich nur eine Zutat ist in diesem opulenten Menü, das Marius Neset und seine kongenialen Begleiter servieren. „A New Resolution“ etwa ist eine von Klavier und Saxofon getragene, hochvirtuose Funk-Studie; „Prague‘s Ballet“ eine von Streicherklängen und Nesets Sopransaxofon dominierte Ballade, die übrigens nichts mit Prag zu tun hat: Der spielerisch leichte Tanz entstand nach dem Hören von Mozart ganz schnell, und zwar „in dem Raum am ‚Prague‘s Boulevard‘ in Kopenhagen, in dem die meisten meiner Kompositionen entstehen.“ „Sirens of Cologne“ hingegen zollt der Rolle Kölns bei der Entstehungsgeschichte von „Circle of Chimes“ Tribut: Ein zirzensisches Stück, das – unbewusst, wie Neset zugibt – das karnevalistische Treiben der Stadt einfängt. Bei „1994“ ließ sich Neset von der Erinnerung als Neunjähriger an die Olympischen Spiele in diesem Jahr inspirieren, mit einem eigenwilligen Shuffle, der nordische Folksongs aufnimmt. „Life Goes On“ schließlich demonstriert perfekt, wie Neset einer starken Melodie auch die vertracktesten Notierungen („es ist vielleicht das Schnellste, das ich je komponiert habe“) bezwingend einfach klingen lassen kann.

Ein mitreißender, bezaubernder und Geist wie Gemüt anregender „Reigen aus Glockenklang“, der Marius Neset nicht nur als Mann der Zukunft, sondern auch als herausragende Größe der Gegenwart etabliert.

Marius Neset, Tenor- und Sopransaxofon
Lionel Loueke, Gitarre, Gesang
Andreas Brantelid, Cello
Ingrid Neset, Flöte, Piccolo, Altflöte
Ivo Neame, Klavier
Jim Hart, Vibrafon, Marimba, Percussion
Petter Eldh, Kontrabass
Anton Eger, Schlagzeug, Percussion

Recorded 2nd - 4th January 2016 by August Wanngren at The Village Studios, Copenhagen
Mixed by August Wanngren at Virkeligheden
Mastered by Thomas Eberger at Stockholm Mastering
Produced by Marius Neset



Keine Biografie vorhanden.

Booklet für Circle of Chimes

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