Recomposed by Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons Max Richter

Album Info

Album Veröffentlichung:
2012

HRA-Veröffentlichung:
05.12.2012

Label: Deutsche Grammophon (DG)

Genre: Classical

Subgenre: Baroque

Interpret: Max Richter

Das Album enthält Albumcover

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Info zu Recomposed by Max Richter: Vivaldi, The Four Seasons

Erstmals präsentiert Recomposed eine genuine Neueinspielung: 'Vivaldi Recomposed'. Der britische Komponist Max Richter, zu dessen bekanntesten Werken die preisgekrönte Musik für Ari Folmans Animationsfilm “Waltz with Bashir” zählt, holt Antonio Vivaldis Meisterwerk 'Vier Jahreszeiten' für Recomposed in die Jetztzeit und ermöglicht einer neuen Hörerschaft einen völlig neuen Zugang. Dabei zeigt er zugleich Respekt vor dem Original und seiner Interpretationsgeschichte, so dass auch erfahrene Klassik-Hörer ihre Freude mit 'Vivaldi Recomposed' haben werden.

Als wichtige Inspirationsquelle schätzt Max Richter den Schriftsteller Haruki Murakami. Er besitze die Gabe, Alltäglichem eine magische Aura zu verleihen, schwärmt der britische Komponist. Als wollte er diese Idee aufgreifen, erhob Richter den wohl belanglosesten Klangreiz der Gegenwart zum Medium künstlerischen Ausdrucks, indem er für sein Album '24 Postcards in Full Color' (2008) Klingeltöne komponierte. Aus einer gänzlich anderen Perspektive nähert er sich dem Thema mit seinem aktuellen Albumprojekt. Dafür hat Max Richter erstmals eine musikalische Originalvorlage bearbeitet: das Monumentalwerk 'Vier Jahreszeiten', Antonio Vivaldis berühmte Sammlung virtuoser Violinkonzerte.

'Das Werk ist ein omnipräsentes Klangobjekt und wie kein anderes Teil unserer musikalischen Landschaft und meines täglichen Lebens”, erklärt Max Richter, “ich höre es regelmäßig im Supermarkt, in Telefon-Warteschleifen oder in der Werbung.' Die Folgen der unausweichlichen Déjà-vus mit dem fast 300 Jahre alten Werk haben Richter zum Nachdenken angeregt. Hören wir eigentlich noch genau hin, finden wir darin nicht immer wieder nur das, was wir bereits zu kennen glauben, und betrachten wir Vivaldis Geniestreich nicht längst als Selbstverständlichkeit? Es sind Fragen eines aufrichtigen Vivaldi-Bewunderers. Und zugleich werden sie gestellt von einem der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart, der die zeitgenössische Musiklandschaft mit seinen originellen Soloarbeiten und preisgekrönten Auftragswerken für Musiktheater- und Filmproduktionen in Atem hält.

Sein Anliegen, das Werk selbst neu zu entdecken und seinen Zauber für vorgeprägte und offene Ohren gleichermaßen neu zu beschwören, versuchte Max Richter zunächst mit dem Ansatz seiner Vorgänger Carl Craig & Moritz von Oswald und Matthew Herbert zu verwirklichen, als Remixer einer der zahlreichen vorliegenden Aufnahmen. Doch er entschied sich, die Partitur auf Notenebene zu erschließen. “Denn die Arbeit mit einer existierenden Aufnahme war wie einen Schacht in eine außerordentlich reiche Gesteinsspalte zu graben und Rohdiamanten zu entdecken, die ich nicht bergen konnte”, erinnert sich Richter. “Das frustrierte mich, so dass ich beschloss, die Partitur tatsächlich neu zu schreiben, sie buchstäblich zu re-komponieren.”

Richters Wunschpartner für die Umsetzung der Partitur zeigten sich schnell begeistert von dem Projekt: der Geiger Daniel Hope, erfahrener Interpret zeitgenössischer Musik und Exponent des klassischen Repertoires, sowie Dirigent André de Ridder, Vorreiter der Neuen Musik und gefragter Partner für Kollaborationen mit Popkünstlern wie Gorillaz oder These New Puritans. De Ridder erläutert Richters unkonventionelle Arbeitsweise: 'Max' Version bedient sich zeitgenössischer Kompositionstechniken, die man sonst eher aus der elektronischen Popmusik kennt, z. B. Looping oder Sampling - nur dass er diese eben analog, auf Notenpapier und mit einem Ensemble umsetzte.' Begeistert fügt er hinzu: “Wir reden hier von der Essenz des Originalstücks, wenn man sie mit unseren heutigen Ohren hört - so wie man klassische Musik ja oft hören möchte!” Auch Daniel Hope schildert ein bereicherndes Erlebnis: ”Ich habe mich stets davor gedrückt, Vivaldis Original aufzunehmen, dafür gibt es einfach zu viele Einspielungen. Max’ Bearbeitung hat mein Gehör aber ganz neu gefordert und mir gleichzeitig wieder Appetit auf den ‘Original-Vivaldi’ gemacht.”

'Der Vivaldi fürs 21. Jahrhundert -- ein idealer Begleiter durch das Jahr. (Volker Schmidt, Die Zeit)

Daniel Hope, Violine
Konzerthaus Kammerorchester Berlin
André de Ridder, Dirigent
Max Richter, Komponist

Nr.2 der US Classical Billboard Charts (Nov. 2012)


Max Richter
Ein außergewöhnlicher Komponist, Pianist, Produzent, Remixer und Teamkollege: Max Richter entzieht sich jeder Definition. Er mag ein Rätsel sein, unbestreitbar aber ist er einer der produktivsten Künstler seiner Generation.

Gleichermaßen inspiriert von den Beatles und von Bach, von Punk Rock und Ambient, verschmilzt Richter barocke Schönheit mit minimalistischer Methodik, klassische Orchestrierung mit moderner Technologie.

Sein gewaltiges Oeuvre umfasst Konzertmusik, Opern, Ballette, Kunst- und Video-Installationen, Musik für Film, Theater und Fernsehen sowie eine Reihe viel gepriesener Solo-Alben, die Dichtung und Literatur einbeziehen.

Zu seinen jüngsten Herausforderungen gehörte es, eines der bekanntesten Werke aus dem klassischen Standardrepertoire – Vivaldis Vier Jahreszeiten – zu nehmen und für das 21. Jahrhundert »neu zu komponieren«.

In Deutschland geboren und als kleiner Junge nach Großbritannien übersiedelt, erhielt Max Richter schon früh Klavierunterricht. Seine rasch wachsende Kenntnis der klassischen Musik fand ein Gegengewicht durch seine Entdeckung des Punk Rock: eine Entdeckungsreise, die ihren weiteren Verlauf über Stockhausen und die amerikanischen Minimalisten nahm.

Er studierte an der Universität von Edinburgh, ging dann an die Royal Academy of Music und schloss sein Studium in Florenz bei dem einflussreichen Avantgarde-Komponisten Luciano Berio ab. »Ich hatte eine sehr klassische musikalische Ausbildung, interessierte mich aber ungeheuer für das, was Anfang der 1980er um mich herum in Großbritannien lief – und das waren Electronica und Punk«, berichtet er. »Die ersten Gigs, die ich besuchte, waren The Clash und Kraftwerk, als ich 14 war. Mir gefiel die ursprüngliche Energie des Punk, aber zur selben Zeit studierte ich ernsthaft klassische Musik und baute in meinem Zimmer mithilfe des Lötkolbens analoge Synthesizer. Für mich flossen all diese Dinge schon immer zusammen.«

Dies sind die unterschiedlichen Einflüsse in Richters Musik: die minimalistische Ästhetik, deren Spur von den Komponisten der frühen 1960er (Reich, Glass) bis zum Punk Rock und Brian Enos Erfindung des Ambient in den 1970ern führt; eine formelle klassische Ausbildung und die Experimente der Avantgarde; die Collage-Techniken elektronischer Tanzmusik und die aktuelle kannibalistische Remix-Kultur.

Richter begann seine Karriere als Gründungsmitglied von Piano Circus, einer modern orientierten klassischen Gruppe, die Werke von Steve Reich, Arvo Pärt, Philip Glass und Brian Eno spielte und auch in Auftrag gab. Er blieb dort 10 Jahre, in denen die Gruppe fünf Alben herausbrachte. Dabei führte er allmählich elektronische Elemente ein und entdeckte Klänge – Bausteine für eines seiner späteren Markenzeichen.

Es folgte eine Zeit der Zusammenarbeit mit den beiden Elektronica-Musikern The Future Sound of London(1996–98) und den Gewinnern des Mercury Music Prize Roni Size and Reprazent (2000). Allein begann Richter dann die Arbeit an einem Projekt, das sein erstes »Solo«-Album werden sollte: das Orchesterwerk Memoryhouse (2002), das elektronische Klänge, Aufnahmen und menschliche Stimmen einbezog. Es wurde später als Soundtrack der BBC-Dokumentation Auschwitz – The Nazis And The Final Solution (2005) verwendet, die Konzert-Uraufführung fand Anfang 2014 im Barbican Centre statt.

Sein nächstes Album, The Blue Notebooks (2004), war sein erstes für Fat Cat Records. Die Schauspielerin Tilda Swinton liest darin Texte von Kafka. »Ich schickte Fat Cat mein Demo unter anderem, weil ich das erste Album von Sigur Rós gehört hatte, und es klang für mich wie Arvo Pärt mit Gitarren«, erklärt er. »Ich wusste also, ich würde dort gut aufgehoben sein.«

Es folgten das Album Songs From Before (2006), in dem Robert Wyatt Texte von Haruki Murakami liest, und ein Album mit Klingeltönen: 24 Postcards In Full Colour (2008).

Auf seinem jüngsten Solo-Album, Infra (2010), das von T. S. Eliots The Waste Land inspiriert ist, sind Klavier, elektronische Klänge und ein Streichquartett zu hören. Es ist eine erweiterte Fassung von Richters eigenem Werk für ein im Auftrag des Royal Ballet entstandenes Projekt mit dem Tänzer Wayne Mc Gregor und dem bildenden Künstler Julian Opie am Royal Opera House, Covent Garden. Richters Musik war Grundlage vieler anderer Tanzprojekte, darunter Stücke von Lucinda Childs, Nederlands Dans Theater, Ballet du Rhin, American Ballet Theatre, Dresdner Semperoper, Het Nationale Ballet in Amsterdam und Den Norske Opera & Ballett in Oslo. Zu seinen Auftragsarbeiten der letzten Jahre zählen die Kammeroper Sum nach dem erfolgreichen Buch von David Eagleman für das Royal Opera House, Covent Garden sowie Mercy, das Hilary Hahn in Auftrag gab.

In der Welt der bildenden Kunst hat Richter die Soundscape The Anthropocene für Darren Almonds Film-Installation in der Londoner Galerie White Cube komponiert (2010) und an zwei Projekten des Studios für Digitalkunst rAndom International mitgearbeitet: Musik für die Installationen Future Self (Berlin 2012) und Rain Room (London 2012/New York 2013).

Filmmusik schrieb er für den preisgekrönten Dokumentarfilm Waltz With Bashir (2007) des israelischen Regisseurs Ari Folman, und seine Kompositionen fanden Verwendung in über 30 anderen Filmen und Trailers von Regisseuren wie Martin Scorsese (Shutter Island, 2010), Clint Eastwood (J. Edgar, 2011), André Téchiné (Impardonnables, 2011), Ridley Scott (Prometheus, 2012) und Terrence Malick (To The Wonder, 2012).

Zudem hat er zwei Folk-Alben produziert: das Comeback-Album Lookaftering (2005) von Vashti Bunyan, der legendären Sängerin aus den 1960er-Jahren, sowie Rocking Horse (2008) der ehemaligen Sängerin von Sneaker Pimps, Kelli Ali.

Max Richter hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Europäischen Filmpreis in der Kategorie »Beste Filmmusik« (für Waltz With Bashir) und weitere Preise für seine Musik zu Lore und Die Fremde.

Darüber hinaus hat er kürzlich den renommierten ECHO Klassik-Preis für das Album erhalten, das im Zuge der Einladung von Deutsche Grammophon, Vivaldis Vier Jahreszeiten »neu zu komponieren«, entstand: ein Erfolgsprojekt, das breite Zustimmung fand und gerade erst mit zusätzlichen Remixes und Ambient-Interpretationen, von Richter als »Schatten« bezeichnet, sowie auf DVD als Konzertmitschnitt erneut herausgebracht wurde.

Richter nahm seine Lieblingspassagen aus dem Original und gestaltete sie als »neue Objekte«, indem er vertraute Bruchstücke in Schichten und Loops arrangierte, um ein Werk neu zu beleben, das durch übermäßige Verwendung in Fahrstühlen, Fernsehwerbung und Warteschleifen am Telefon an Wirkung verloren hatte. »Ich habe nur etwa 25 Prozent der Noten übernommen, aber Vivaldi-DNA ist überall vorhanden«, sagt Richter. »Ich bewahrte die Gesten und Formen, die Strukturen und die Dynamik. Es gibt ein bisschen Vivaldi und ein bisschen mein Fantasieren über das Original, ein lautes Nachdenken darüber.«

Richter ist überzeugt, dass dem Komponisten gefallen hätte, was er mit seinem 300 Jahre alten Werk gemacht hat. »Vivaldi war selbst wie ein Rockstar: ein faszinierender Geiger mit langem, rotem Haar, der ein Orchester von jungen Frauen leitete, das seine Musik spielte, und bei seinen Konzerten fielen manche Zuhörerinnen in Ohnmacht. Komponisten haben schon immer Werke von Kollegen neu gestaltet und entliehen, Vivaldi selbst auch, und daher glaube ich, dass er dieses Projekt mit einigem Wohlwollen betrachtet hätte.«

In der Folge seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem gelben Label unterzeichnete Max Richter im März 2014 einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Jetzt kann das nächste Kapitel seiner bemerkenswerten Karriere beginnen ...

Dieses Album enthält kein Booklet

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