Cover Pater Noster

Album Info

Album Veröffentlichung:
2022

HRA-Veröffentlichung:
09.09.2022

Label: Organum Classics

Genre: Classical

Subgenre: Vocal

Interpret: Leonhard Völlm & Johannes Wedeking

Komponist: Johann Pachelbel (1653-1706), Peter Cornelius (1824-1874), Leonhard Völlm, Louis Vierne (1870-1937), Ludwig van Beethoven (1770–1827), Frederik Punsmann (1993)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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FLAC 48 $ 14,50
  • Johann Pachelbel (1653 - 1706):
  • 1Pachelbe: Ciacona in f-Moll · F minor · fa mineur08:25
  • Frederik Punsmann (b. 1993):
  • 2Punsmann: Du wirst nur mit der Tat erfasst03:43
  • Peter Cornelius (1824 - 1874): Vater unser. Neun geistliche Lieder, op. 2:
  • 3Cornelius: Vater unser, der du bist im Himmel, op. 2 Nr. 103:37
  • 4Cornelius: Geheiliget werde dein Name, op. 2 Nr. 204:14
  • 5Cornelius: Zu uns komme dein Reich, op. 2 Nr. 303:24
  • 6Cornelius: Dein Wille geschehe, op. 2 Nr. 401:36
  • 7Cornelius: Unser täglich Brot gib uns heute, op. 2 Nr. 502:42
  • 8Cornelius: Vergib uns unsre Schuld, op. 2 Nr. 603:49
  • 9Cornelius: Also auch wir vergeben unsern Schuldigern, op. 2 Nr. 701:21
  • 10Cornelius: Führe uns nicht in Versuchung, op. 2 Nr. 805:32
  • 11Cornelius: Erlöse uns vom Übel, op. 2 Nr. 902:08
  • Leonhard Völlm (b. 1985):
  • 12Völlm: Nekropolis - Gespräch mit Gebeinen10:17
  • Louis Vierne (1870 - 1937):
  • 13Vierne: Finale aus der 1. Sinfonie für Orgel, op. 1406:29
  • Ludwig van Beethoven (1770 - 1827):
  • 14Beethoven: Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart04:26
  • Total Runtime01:01:43

Info zu Pater Noster

Im Zentrum dieser Einspielung stehen die Neun geistlichen Lieder op. 2 des romantischen Dichters und Komponisten Peter Cornelius mit dem Werktitel Vater unser (Pater noster) für Solostimme und Klavier, hier in einer orchestral gestalteten Einrichtung für die Orgel mit charakteristisch eindringlichen Klangbildern. Das Album ist auch das Debut der neuen Klais-Orgel in der Martinskirche Stuttgart-Möhrigen und von Kantor loci Leonhard Völlm. Orgelwerke vom Barock bis hin zur Gegenwart und eine weitere Liedkomposition formen ein Programm mit aufeinander bezogenen dramaturgischen Akzenten, die auch die Besonderheiten dieses modernen Instrumentes mit historischen Anleihen zum Klingen bringen. Der Sänger Johannes Wedeking und der Organist Leonhard Völlm begegneten sich während ihres Kirchenmusikstudiums. Dort entdeckten sie ihr gemeinsames Faible für die Vokalmusik und das Musizieren im Ensemble. Beiden Künstlerpersönlichkeiten zu eigen ist das Streben, sich stets neues Repertoire zu erschließen und dabei auch entlegene oder selten dargebotene Werke aus der Taufe zu heben. Beide Interpreten wollen dabei historisch informiertes, stilsicheres Musizieren mit zeitgenössischen Kontexten verbinden. Leonhard Völlm füllt auf diesem Album eine Doppelrolle als Interpret und Komponist bzw. Bearbeiter aus.

Ein Rückgriff auf die frühesten klanglichen Vorbilder der Klais-Orgel bildet die Ciacona in f von Johann Pachelbel (1653–1706). Das gleichermaßen schlicht und konzentriert aufscheinende Kunstlied Du wirst nur mit der Tat erfasst des 1993 geborenen Frederik Punsmann nach einem Gedicht von Rainer Maria Rilke (1875–1926) führt die Singstimme und den Gestaltungsparameter Text im Programm dieses Albums ein. Die spätromantische Dichtung Rilkes steht im Zusammenwirken mit der eher retrospektiv orientierten Vertonung Punsmanns als Prolog zum Liederzyklus Vater unser. Neun geistliche Lieder op. 2 von Peter Cornelius (1824–1874). Allen neun Liedsätzen ist in der Partitur die gregorianische Vertonung der lateinischen Artikel des Vaterunser vorangestellt, die hernach in freier Dichtung interpretiert und illustriert werden. Auf musikalischer Ebene fungieren diese gregorianischen Melodiepartikel in den einzelnen Liedern als Leitmotiv und werden dem Inhalt des Liedtextes folgend abgewandelt. Bemerkenswert ist, dass dabei auch der ursprüngliche Text des gregorianischen Gesangs Berücksichtigung findet. Die viersätzige Orgel-Suite Nekropolis – Gespräch mit Gebeinen von Leonhard Völlm (*1985) entstand unter den Eindrücken vom Besuch eines Beinhauses im Fundament der Tübinger Stiftskirche. Thematische Grundlagen der Komposition sind die in der Württembergischen Landeskirche vorgegebenen Wochenlieder für den Sonntag Laetare, an dem die Uraufführung erfolgte: „Jesu, meine Freude“ und „Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt“. Mit dem Finale aus der 1. Sinfonie für Orgel op. 14 von Louis Vierne (1870–1937) enden oft traditionelle Orgelrecitals, so auch der Festgottesdienst zur Einweihung der Klais-Orgel in Möhringen. Ludwig van Beethoven (1770–1827) schrieb sein Streichquartett Nr. 15 in a-Moll op. 132 im Jahr 1825. Der Mittelsatz des fünf Sätze umfassenden Spätwerks trägt die Bezeichnung „Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart“. Ein Verweis auf eine schwere Erkrankung, die Beethoven zur Unterbrechung seines Komponierens zwang. In der hier aufgenommenen Bearbeitung von Leonhard Völlm erklingt die Einleitung des sehr langsamen und innigen 3. Satzes (Molto adagio – neue Kraft fühlend …). Das lyrische Ich aus dem Liederzyklus von Peter Cornelius hat in der „heilgen Hoffnung“ (Nr. IX) seinen Frieden gefunden. Beethovens „Heiliger Dankgesang“ vermag eine Reminiszenz an das Cornelius-Lied „Vergib uns unsere Schuld“ zu sein und bildet den Epilog zum Programm dieses Albums. Auf der Orgel dargeboten, weckt diese Musik Beethovens eindrücklich die Assoziation der „großen Ruhe nach dem Sturm“; hierbei kommt durch die Wahl eines Tempos, das für Streicher kaum zu realisieren ist, ein wesentliches Spezifikum des Instruments Orgel zum Tragen: die potenzielle Unendlichkeit ihres Tons.

Leonhard Völlm, Orgel
Johannes Wedeking, Bass




Leonhard Völlm
studierte Evangelische Kirchenmusik in Tübingen, Abschluss mit dem AExamen 2013. Weiterführende Studien im Orgelspiel führten ihn zu Michel Chapuis (Paris), Peter Planyawsky (Wien) und Almut Rössler (Düsseldorf); zudem bereicherten Studienaufenthalte in Göteborg und Stockholm seine musikalische Ausbildung. Prägend für seinen künstlerischen Werdegang waren und sind die Begegnungen mit historischen Clavier- und Orgelinstrumenten aus verschieden Stilepochen und Kulturlandschaften – von ihm stets empfunden als die musikalische Wahrnehmung und den Sinn fördernde „Lehrmeisterinnen“. Leonhard Völlm versteht sich als umfassender Musiker: Bereits während seiner Studienzeit wirkte er als Arrangeur und Pianist am Alten Theater Heilbronn. 2014 wurde er zum Kantor und Organisten an die Martinskirche in Stuttgart-Möhringen berufen, wo er umfangreich mit verschiedenen Kinder- und Erwachsenenchören und Musikensembles arbeitet. Seit 2016 ist Leonhard Völlm außerdem Orgelsachverständiger der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 2016 dirigierte Völlm die Uraufführung der von ihm geschaffenen Auftragskomposition „Wandel der Zeit“ für Soli, Chor, Orgel und Schlagwerk in Stuttgart. Von 2017 bis 2019 leitete er des Morello Consort Stuttgart, das sich der Ensemblemusik des 17. und 18. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten widmet. Seit 2021 ist er künstlerischer Leiter des von ihm mitbegründeten „Sprungbrettorchesters“, das sich der Förderung von jungen Solistinnen und Solisten sowie der Unterstützung freiberuflicher Musikerinnen und Musiker während der Corona-Pandemie und darüber hinaus verschrieben hat. Bei ausgewählten Anlässen ist Leonhard Völlm in Deutschland und in der Schweiz zudem mit Chanson-Programmen des Wiener Komponisten, Sängers und Dichters Georg Kreisler zu hören. Im Instrumentalrepertoire von Leonhard Völlm bilden seit jüngerer Zeit eigene Bearbeitungen von Kammermusik und sinfonischen Werken sowie Kompositionen für Orgel einen Schwerpunkt, nicht zuletzt inspiriert durch die neue Klais-Orgel der Martinskirche Stuttgart-Möhringen.

Johannes Wedeking
Der Bass Johannes Wedeking studierte Kirchenmusik und Gesang an den Hochschulen in Rottenburg am Neckar, Tübingen und an der RobertSchumannHochschule in Düsseldorf. Dort setzte er 2013 seine musikalische Ausbildung in der Opernklasse von Thomas Laske fort. Seine künstlerischen Studien ergänzte er durch Meisterkurse im Lied‐ und Opernfach sowie in Meisterkursen und Hospitationen bei renommierten Ensembles und Sänger*innen. Zudem studierte Johannes Wedeking Germanistik und Musikwissenschaften an der Heinreich‐Heine‐Universität Düsseldorf. 2017 wurde er Preisträger beim Internationalen Gesangwettbewerb der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Johannes Wedeking widmete sich dann zunächst der Oper an den Theatern Hagen und Münster. In der Don Carlo‐Produktion des Flanderen Festivals Gent sang er 2018 die Partie des Großinquisitors. In der Spielzeit 2019/20 war er Gast an den Opern Köln (Brett Dean: Hamlet) und Halle (Mozart: Don Giovanni, Masetto). Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit sind der Ensemblegesang und mit Vorliebe das Kunstlied. Johannes Wedeking singt als Bass in renommierten Vokalensembles wie dem Vocalensemble Rastatt (Holger Speck) und Chorus Musicus Köln (Christoph Spering). In der Formation „The Orpheus Consort“ widmet er sich vorwiegend der Ensemblemusik aus Renaissance und Frühbarock in historisch informierter Aufführungspraxis und experimentell auch zeitgenössischen Werken im Zusammenspiel mit historischen Instrumenten. In jüngster Zeit widmet sich Johannes Wedeking bevorzugt dem Liedgesang. Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei die Entdeckung und Erschließung bislang unbekannter oder selten dargebotener Werke, vorwiegend aus der Spätromantik. Sein künstlerisches Wirken ist dokumentiert in Rundfunkaufnahmen, Konzertmitschnitten und Tonträgerproduktionen u. a. für das schwedische Label Sterling.



Booklet für Pater Noster

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