Album Info

Album Veröffentlichung:
2010

HRA-Veröffentlichung:
03.08.2011

Label: Acoustic Music Records

Genre: Guitar

Subgenre: Jazz

Interpret: Pedro Tagliani

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 14,50
  • 1Dia de Jogo05:06
  • 2Bom Día05:04
  • 3Primavera04:50
  • 4La vem ela05:01
  • 5Tchê que five05:21
  • 6Rua Japão04:07
  • 7Bate coxa03:48
  • 8Alegre Menina02:46
  • 9A grande saudade04:13
  • 10Na janela04:53
  • 11Ao vento02:48
  • Total Runtime47:57

Info zu Ao vento

Pedro spielt brasilianisch, eher konservativ, vom wunderbar furiosen, ein bisschen an Baden Powell erinnernden Einstieg in den Startsong 'Dia de jogo' bis zu der ganzen ersten Hälfte des an den Schluss gesetzten Titelstücks, bevor Pedro wieder seine Unisono-Vocals hinter sein Gitarrespiel hören lässt. Im ersten Stück spielt Alberto Barreira Flöte, und Flavia Torga spielt - oft auch nur im Duo mit Pedro - ihre Percussion unaufdringlich, aber ganz und gar brasilianisch dazu. 'Bom dia' lässt Barreira am Tenorsax hören und regt im Zusammenspiel mit Pedro - mal wieder - zu nostalgischen Träumen von Laurindo Almeida und Bud Shank an. Ein Stück wie 'Tchê que live' und da besonders Pedros Solo-Intro macht sehr deutlich, dass er im akademischen Sinn kein 'sauberer' Spieler und sein Ton auch nicht 'elegant' ist, wie der Pressezettel nahe legt, sondern dass wir es hier mit einem Gitarristen zu tun haben, dem der Transport von Gefühl offenbar über alles geht, und das mit Erfolg. Man hört ihn, als hockte man gleich unter der Deckenverbalkung. Es geht zuallererst um Gefühl und um Rhythmus. Der Mann hat Feuer, und er hat Stil, aber bei aller handwerklicher Meisterschaft bleibt seine Musik harmonisch durchweg brasilianisch, und seine improvisierten Singles sind es auch.

Dass er hier und da mit Dubs arbeitet - na, wenn schon, dann ist eben noch ein Gitarrist dabei, obwohl ich es nun mal immer authentischer mag, 'nackt', pur, ohne Draufgesetztes. Ein Stück wie 'Allegra menina' könnte Diskussionsstoff darüber liefern, wo das Authentische zu Ende ist und das Gefällige, wenn nicht gar Kommerzielle, seinen Anfang nimmt. 'Bate coxa' ist ein kleines, sehr schönes und heiteres Fest der Einfachheit mit drei Akkorden, I-IV-V, mit denen sich bekanntlich eine Menge anfangen lässt. 'Na janela' ist (gedubbtes) Duo mit Torga, und der erwähnte Titelsong ist mindestens zur (ersten) Hälfte eines der schönsten der Platte.

Tagliani dekliniert in den elf Songs alle gängigen brasilianischen Tanz- und Liedformen durch. Das tut er souverän, in einer Weise, die nie unberührt lässt. Aber das mit dem 'Jazzgitarristen', das vergessen wir einfach wieder. Den Blues jedenfalls hat Pedro nicht, nicht so richtig. Das macht aber alles nichts. 'Ao Vento' ist nämlich trotzdem ein sehr schönes Album. (www.agas-schmitz.com)

Pedro Tagliani wurde 1961 in Südbrasilien geboren und besuchte 1978 die Musikschule Escola da Orquestra Sinfônica de Porto Alegre. Danach vertiefte er seine Gitarrenkenntnisse und studierte an der Escola do Guitarrista Gaúcho, wo er später selbst unterrichtete. 1980 wurde er Gitarrist und Komponist von Raíz de Pedra. Mit dieser Gruppe erzielte er erste Erfolge, die allerdings noch auf die auf den südamerikanischen Raum beschränkt waren. Aus der Zusammenarbeit mit dieser Gruppe gingen vier Instrumental-Alben hervor: „Trajetória, Raíz de Pedra ao vivo, Pictures und letztes Diário de Bordo“ (Enja Records) auf welches der Pianist Egberto Gismonti vier Titel arrangierte und mitspielte.

Seit 1993 lebt Pedro Tagliani in Europa (Wien und München). Während dieser Zeit beteiligte er sich bei unzähligen Projekten als Gitarrist und Arrangeur und konzertierte in Brasilien und verschiedenen Ländern Europas. 1998 begann er seine Solokarriere mit der Veröffentlichung der CD “Arvoredo“, die in Wien aufgenommen wurde und in Zusammenarbeit mit dem renommierten österreichischen Saxofonisten Thomas Kugi entstand. Auf diese CD, konzentrierte er sich mit seinem hohen Anspruch an Authentizität auf die Kompositionen und Arrangements für Gitarre und Saxofon. Dieser neue Konzeption mit der FRAME Gitarre und loops und die daraus resultierende eigenartige Klänge zeigte Pedro auch in Live-Konzerte wie z.B. Brasilianisches Tour Sesc, etc. Nach dieser Phase, erhielt er neue musikalische Impulse und beschäftigt sich - wie zuvor auch autodidaktisch- intensiv mit Brasilianischer Gitarrenmusik, insbesondere auf der 7-saitigen Gitarre hat er seinen eigenen Virtuosen Stil entwickelt.

Pedro Tagliani wirkt als Komponist, Gitarrist und Arrangeur in zahlreichen Formationen. Im Jahr 2001 wurde seine Komposition bei der Eröffnung des Münchner Filmfests (Mero Acaso) live präsentiert. Mit seinen Kompositionen wurde er zusammen mit anderen Künstlern aus ganz Brasilien für das Projekt Itaú Cultural 2004/2005 ausgewählt und die Stücke auf einer CD veröffentlicht. Seine Aktivitäten werden in den letzten Jahren ergänzt durch vermehrte Band- und Studiotätigkeiten ergänzt, sowie zahlreiche Gastauftritte auf verschiedenen CDs wie z.B. die Produktion von El Salamouny CD-“Sketches of Rio“( Acoustic Music /2006); Zona Sul CD-“Beira“ im Jahr 2006; Yvone Anchez CD “My Garden“, 2008; Florian Sagner X-Tett CD-“About Time“, 2009 und im verschieden Projekten als Bandmitglieder/Instrumentalist wie: Hotel Bossa Nova, Sandra Pires, Dusko Goykovich, Wolfgang Lackerschmid, Céline Rudolph u.a.

Im Jahr 2009 erscheint die CD “Duo Dois“ mit dem geachteten deutschen Pianisten Christian Gall, die besonders unter Instrumentalmusik Liebhaber viel Beachtung und hervorragende Kritik erhielt. Neben seinen Fähigkeiten als Instrumentalist und Komponist präsentierten beide Spieler eigene Kompositionen und einige brasilianische Klassiker. Darüber hinaus ist er gern gesehener Gast bei internationalen Musikfestivals wie z.B. Saitensprünge-Bad Aibling; Theatron MusikSommer, Munich Summer Jazz Week/ Germany,”Les Automnales de Ballainvilliers”- Frankreich und auch in Spanien, Schweiz, Österreich, Tschechische Republik, Serbien, Litauen, Polen. Auf seinem neueste Album “ Ao Vento -in den Wind“ (Acoustic Music/2010) präsentiert Pedro Tagliani hauptsächlich eigene Kompositionen mit brasilianischen Wurzeln und Elementen des universellen Gitarren- Jazz auf wundervolle Art und Weise miteinander vereint. Durch diese persönliche Prägung wird seine authentische und ausdrucksstarke nuancenreiche Musik sehr spannend und zugleich harmonisch zum Ausdruck gebracht.

Booklet für Ao vento

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