Felix Mendelssohn Bartholdy / Robert Schumann Carolin Widmann & Chamber Orchestra of Europe

Cover Felix Mendelssohn Bartholdy / Robert Schumann

Album Info

Album Veröffentlichung:
2016

HRA-Veröffentlichung:
24.08.2016

Label: ECM

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Carolin Widmann & Chamber Orchestra of Europe

Komponist: Robert Schumann (1810-1856), Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

Entschuldigen Sie bitte!

Sehr geehrter HIGHRESAUDIO Besucher,

leider kann das Album zurzeit aufgrund von Länder- und Lizenzbeschränkungen nicht gekauft werden oder uns liegt der offizielle Veröffentlichungstermin für Ihr Land noch nicht vor. Wir aktualisieren unsere Veröffentlichungstermine ein- bis zweimal die Woche. Bitte schauen Sie ab und zu mal wieder rein.

Wir empfehlen Ihnen das Album auf Ihre Merkliste zu setzen.

Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und Ihre Geduld.

Ihr, HIGHRESAUDIO

  • Felix Mendelssohn (1809-1847): Violin Concerto in E Minor, Op. 64
  • 1I. Allegro molto appassionato12:45
  • 2II. Andante - Allegretto non troppo08:16
  • 3III. Allegro molto vivace06:09
  • Robert Schumann (1810-1856): Violin Concerto in D Minor, WoO 23
  • 4I. In kräftigem, nicht zu schnellem Tempo15:37
  • 5II. Langsam06:08
  • 6III. Lebhaft, doch nicht schnell10:31
  • Total Runtime59:26

Info zu Felix Mendelssohn Bartholdy / Robert Schumann

Erst spät in seinem Leben hat Robert Schumann den Weg zur Violine gefunden. Und fast scheint es, als habe die zögernde Beschäftigung des Pianisten Schumann mit dem Streichinstrument auf die Interpretation wie die Rezeption seiner entsprechenden Werke nachgewirkt. Die Fantasie für Violine und Orchester op. 131 hat nie richtig Eingang ins Repertoire gefunden. Seine Violinsonaten werden vergleichsweise selten gespielt, und das Violinkonzert erklang erst 1937 in einer bearbeiteten Fassung, gespielt von Georg Kulenkampff mit den Berliner Philharmonikern unter dem Dirigenten Karl Böhm im Konzertsaal. Im letzteren Falle hat wohl auch das ungerechtfertigte Verdikt des großen Joseph Joachim Spuren hinterlassen, der von einem „schwachen“ Werk sprach und es zeitlebens ablehnte.

Wie so oft in der Geschichte der Musik, lässt sich der Nachweis von Lebensfähigkeit eines Werkes aber nur durch eine entsprechend engagierte Interpretation erbringen, wie sie etwa von Yehudi Menuhin nachdrücklich betrieben wurde, der erstmals auch eine bemerkenswerte Einordnung dieser Komposition in den Kanon des klassisch-romantischen Repertoires vorgenommen hat: „Dieses Konzert ist das fehlende historische Glied der Violinliteratur, die Brücke zwischen den Konzerten von Beethoven und Brahms, auch wenn es Brahms näher steht.“

Eine problematische Werks- und Rezeptionsgeschichte wie Schumanns Violinkonzert hat das e-Moll-Konzert von Felix Mendelssohn nicht erfahren. Im Gegenteil. Unter den großen Solo-Konzerten der klassisch-romantischen Literatur gehört es zu den meistgespielten, nicht zuletzt auch deshalb, weil es sich dem Typus des Virtuosenkonzerts mit seiner Statistenrolle für das Orchester verweigerte und in der Nachfolge Beethovens eine ausgleichende Dramaturgie zwischen dem Soloinstrument und einem Orchester betrieb, das sinfonische statt reine Begleitfunktionen erfüllte.

Nimmt man Yehudi Menuhins kluge Zuordnung, aber auch die Entstehungszeit ernst, dann erscheint die Koppelung von Mendelssohns Konzert mit jenem von Schumann weit zwingender als die populäre Verbindung von Mendelssohns e-Moll-Konzert mit Max Bruch g-Moll-Konzert. So hat die Münchner Geigerin Carolin Widmann nun auch Mendelssohns und Schumanns Konzerte für ihre neue Einspielung mit dem Chamber Orchestra of Europe für die ECM New Series gewählt. Carolin Widmanns Engagement mit ECM hat seit dem Jahr 2008 schon eine Reihe bemerkenswerter Einspielungen erbracht, unter anderem die hochgelobte Aufnahme der Schumannschen Violinsonaten mit dem Pianisten Dénes Várjon und die mehrfach ausgezeichnete Aufnahme von Schubert- Werken mit Alexander Lonquich.

Das Engagement für klassisch-romantische Musik ist freilich nur eine Facette im musikalischen Kosmos der vielseitigen Künstlerin, die neben Schumann den Amerikaner Morton Feldman zu ihren „Lieblingskomponisten“ zählt, sich ebenso mit alter Aufführungspraxis wie den Techniken der Avantgarde auseinandersetzt und überzeugende Interpretationen hochkomplexer Werke von Berio, Boulez, Feldmans „Violin and Orchestra“ (bei ECM) und Erkki-Sven Tüür (unter anderem „Noesie – Concerto for Clarinette, Violin and Orchestra“ mit ihrem Bruder, dem Klarinettisten Jörg Widmann, und dem Nordic Symphony Orchestra unter der Leitung von Anu Tali, ebenfalls bei ECM) vorgelegt hat.

Von Pierre Boulez stammt im übrigen eine interessante Antwort auf die Frage, ob man Musik von György Ligeti spielen solle, um Musik der Vergangenheit besser interpretieren zu können. Boulez meinte darauf, man habe zumindest eine bessere Kultur. Wer die Klangbalance von Ligeti und die Rhythmik eines Stockhausen beherrsche, sei als Interpret auch für klassisch-romantische Musik besser gerüstet. Die Interpretationen der Geigerin Carolin Widmann können als Beweis für die Theorie von Pierre Boulez herangezogen werden.

Carolin Widmann, Violine
Chamber Orchestra of Europe


Carolin Widmann
1976 in München geboren, studierte bei Igor Ozim in Köln, Michèle Auclair in Boston und David Takeno in London. Ihr ECM-Debüt gab sie 2008 mit einer für den Gramophone Award nominierten Aufnahme der Schumann-Violinsonaten, begleitet von Dénes Várjon. Es folgte Phantasy of Spring, ein Rezital mit Musik von Feldman, Zimmermann, Schönberg und Xenakis, das ebenfalls für sein idiomatisches Verständnis des anspruchsvollen Materials gelobt wurde. Außerdem wirkte sie an Erkki-Sven Tüürs Strata Album mit, das die Ersteinspielung der Noësis für Violine, Klarinette und Orchester des estnischen Komponisten enthält.

2012 erschien eine Schubert-Einspielung, die erste Dokumentation der musikalischen Allianz zwischen Carolin Widmann und Alexander Lonquich, die seit ihrem ersten gemeinsamen Messiaen-Konzert 2008 in Salzburg an Fahrt aufgenommen hatte. ECM veröffentlichte 2013 ihre Einspielung von Morton Feldmans Violin and Orchestra aus dem Jahr 2009, ein Werk, das für ein großes Orchester komponiert wurde und dennoch auf die subtilsten Gesten angewiesen ist, um seine Wirkung zu entfalten.

Die Zusammenarbeit mit dem Chamber Orchestra of Europe führte zu einer Einspielung der Violinkonzerte von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann, die von der Presse sehr positiv rezipiert wurde.

Widmann trat als Solistin mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestre National de France (Paris), dem Orchestra di Santa Cecilia (Rom), dem Tonhalle Orchester Zürich, dem RSO Wien, dem BBC Symphony Orchestra London, dem London Philharmonic Orchestra und dem China Philharmonic in Peking auf und arbeitete mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Sir Roger Norrington, Silvain Cambreling, Vladimir Jurowski, Emanuel Krivine, Peter Eötvös und Heinz Holliger zusammen. ...



Booklet für Felix Mendelssohn Bartholdy / Robert Schumann

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO