Album Info

Album Veröffentlichung:
2013

HRA-Veröffentlichung:
26.04.2013

Label: ACT Music

Genre: Jazz

Subgenre: Mainstream Jazz

Interpret: Nils Landgren Funk Unit

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 13,20
ALAC 44.1 $ 14,50
  • 1Get Serious Get a Job04:54
  • 2My Main Thang05:29
  • 3You Got It04:10
  • 4Afriquarius05:11
  • 5Green Beans (feat. Joe Sample)05:06
  • 6Rhythm Is Our Business (feat. Till Brönner)05:31
  • 7Living for Love04:56
  • 8Mr Masumoto (feat. Wilton Felder)05:56
  • 9Tracksuit06:12
  • 10Where the Funk Is At04:54
  • 11Don't Wannit05:13
  • 12Papa Bull04:57
  • 13Short Fried Beans00:44
  • Total Runtime01:03:13

Info zu Teamwork

Vielleicht ist es die beste Funk Unit aller Zeiten die Nils Landgren seit 2010 dauerhaft um sich schart: Eine Groove-Connection mit kombinationsstarken Teamplayern und beschlagenen Edeltechnikern. James Brown meets Parliament meets Crusaders meets Funk Unit, so könnte man Mr. Redhorns Spielkonzept auf „Teamwork“ umschreiben. Locker-lässig zirkulieren die Töne durch die Reihen, brillante Bläsersätze wechseln ab mit ekstatischen Solos, tanzbare Beats und fulminante Tempoverschärfung, cooler Gesang und starke Melodien, aber auch Zeit für Eleganz und den innigen Klammerblues. Party-Stimmung pur.: gespielt von einem Dreamteam aus schweißtreibenden Funk-Arbeitern mit dem Soul im Blut.

Vielleicht ist es die beste Funk Unit aller Zeiten die Nils Landgren seit 2010 dauerhaft um sich schart: Eine Groove-Connection mit kombinationsstarken Teamplayern und beschlagenen Edeltechnikern. James Brown meets Parliament meets Crusaders meets Funk Unit, so könnte man Mr. Redhorns Spielkonzept auf „Teamwork“ umschreiben. „Teamwork“ ist Party-Stimmung pur. Locker-lässig zirkulieren die Töne durch die Reihen, brillante Bläsersätze wechseln ab mit ekstatischen Solos, tanzbare Beats und fulminante Tempoverschärfung, cooler Gesang und starke Melodien, aber auch Zeit für Eleganz und den innigen Klammerblues. All das ist „Teamwork“: gespielt von einem Dreamteam aus schweißtreibenden Funk-Arbeitern mit dem Soul im Blut.

“Ich hatte das Gefühl, dass die Funk Unit noch so viel zu geben hat“, erzählt Teamchef Landgren, dessen Funk-Formation nach bislang 8 Alben immer noch keine Ermüdungserscheinungen zeigt. Denn mit „Teamwork“ setzt der Führungsspieler verstärkt auf das Können des Kollektivs. Und verfolgt für „Teamwork“ eine Entstehungsstrategie, die auch Funkgrößen wie James Brown oder George Clintons Parliament groß gemacht haben: sich treiben lassen, dorthin wo der Groove einen hinführt - Work in Progress. „Der Aufnahme sind stundenlange Jams vorausgegangen. Wir haben drauflosgespielt und das Aufnahmegerät mitlaufen lassen. Magnum Coltrane Price und Robert Ikiz zimmerten das Groove-Fundament, das uns zu Melodien und Bläser-Riffs inspirierte. Anschließend haben wir die Aufnahmen gemeinsam gecheckt: Wo ist Potential, wo gibt es starke Melodien, welche Riffs sind einprägsam? Es war wie nach Gold schürfen. Stück für Stück nahmen die Songs Gestalt an. Erst dann ging es ins Atlantis Studio in Stockholm, dorthin wo ABBA früher ihre legendären Aufnahmen gemacht hatten.“ Das Ergebnis: Ein Album, das nicht am Reißbrett entstanden ist, sondern quasi live. Nichts klingt gewollt, alles ganz natürlich.

„Teamwork“ ist somit keine hohle Phrase sondern Programm. Es braucht mehr als nur gute Einzelkönner, sondern ein verschworener Haufen mit dem richtigen Teamgeist. Die Weisheit der Vielen gibt dem Album seinen besonderen Kick: Die 13 Kompositionen entstammen meist dem Input der gesamten Funk Unit unter der Federführung einzelner. Bei den Horn Arrangements tat sich Jonas Wall besonders hervor. Und Magnum Coltrane Price gab dem Album an der Mixing-Konsole und als Produzent den Feinschliff. „Mit dieser Funk Unit fühle ich mich richtig wohl. Ich bin glücklich, dass wir nun seit 2010 in dieser Formation ununterbrochen zusammenspielen. Die Jungs sind alle gute Freunde.“

Mit seiner 7-köpfigen Europa-Auswahl schafft Landgren die Quadratur des Kreises: authentisch tönende „Black Music“ zu kreieren und dafür noch amerikanische Spitzenkräfte zu gewinnen. Denn auf dem neuen Funk Unit-Album geben die ganz Großen der Szene ein Gastspiel: Die beiden Crusaders-Legenden Joe Sample und Wilton Felder. „Seit einigen Jahren bin ich Mitglied der Crusaders und Joe kenne ich bereits seit dem 80ern. Wir haben ja auch gemeinsam das Album „Creole Love Call“ aufgenommen. Wilton ist vielen vielleicht nicht so bekannt, aber wenn man hört, welch großartiges Solo er auf Mr Masumoto bläst, weiß man, warum er trotz seiner 72 Jahre noch zur Spitzenklasse gehört.“ Spitzenklasse ist ohne Zweifel auch Till Brönner, Deutschlands-Trompeten-Nr. 1, wie auf „Rhythm Is Our Business“ zu hören ist. „Er war ja auch schon auf älteren Funk Unit Platten dabei und gehört quasi zur Familie“, so Landgren.

Der Titel „Rhythm Is Our Business” darf getrost als Untertitel von „Teamwork“ gelten. Selten klang ein Funk Unit Album so mitreißend und frisch. Schon der Opener „Get Serious Get A Job“ bringt den Blutdruck in Wallung. Der Monstergroove von “Mr Masumoto“ wird wie von einer Guillotine immer wieder durchschnitten von knackigen Bläserriffs. Auch bei „Where the Funk Is At“ juckt es unaufhörlich in den Füßen. „Papa Bull“ kommt mit karibischem Flair daher. Ein herausragendes Flötensolo von Magnus Lindgren macht den Unterschied auf „Tracksuit“. Und ein 70er Retro-Einschlag weht über das gesamte Album.

Mit „Teamwork“ erfüllt Nils Landgren abermals seine unaufhörliche Mission, die Herzen und die Beine seiner Zuhörer zu erobern. Eine Expedition, die seinen Platz in der Champions League des internationalen Funks einmal mehr untermauert. Diese Funk Unit begeistert, reist mit und macht eine Menge Spaß. Eine richtige Working Band eben, in die sich jeder einbringen kann. Und das ist gut so – wie „Teamwork“ beweist.

Nils Landgren, trombone & vocals
Magnum Coltrane Price, bass & vocals
Magnus Lindgren, woodwinds & vocals
Jonas Wall, woodwinds & vocals
Sebastian Studnitzky, keyboards & trumpet
Andy Pfeiler, guitar & vocals
Robert Ikiz, drums

Special Guests:
Joe Sample, rhodes (Solo on Track 05)
Wilton Felder, tenor sax (Solo on Track 08)
Till Brönner, trumpet (Solo on Track 06)

Produced by Magnum Coltrane Price & Nils Landgren
Recorded by Janne Hansson, February 7 - 10, 2013 at Atlantis Studio Stockholm
Mixed by Magnum Coltrane Price
Mastered by Hoffe Stannow at Cosmos Mastering Stockholm


Nils Landgren
Für die Worte Vielseitigkeit, Neugier und Arbeitseifer gibt es ein Synonym: Nils Landgren. Einst galt James Brown als „hardest working man in showbusiness“ – vererbt zu haben scheint der Funk-Gott diesen Titel an einen munter in der Welt umherziehenden Schweden mit knallroter Posaune. Virtuos schwingt sich „Mr. Red Horn“ von Perspektive zu Perspektive, auch, weil er den ständigen Wechsel braucht. Auf mirakulöse Weise teilt sich der 55jährige Nils Landgren seine Zeit auf: Wenn er nicht mit seiner „Funk Unit“ oder anderen Projekten unter eigenem Namen tourt, ist er als Produzent oder Talentscout gefragt. Er vermittelt sein Knowhow an Studenten in Hamburg und Shanghai, berät die NDR Big Band (der er für mehrere Jahre auch als Musiker diente) in künstlerischen Dingen, steht der vielseitigen schwedischen Bohuslän Big Band vor (zuletzt zusammen mit Arrangeur Colin Towns auf „Don’t Fence me in – the Music of Cole Porter“ ACT 9028-2) und stellte in zwei Amtszeiten als künstlerischer Leiter das Programm des JazzFest Berlin zusammen (bis 2011). Nils Landgren sagt: „Selbst wenn ich mich nicht langweile, ist es gut für mich, mehrere Dinge anzugehen – damit ich verschiedene Blickwinkel einnehmen kann. Denn die bewirken, dass sich die Art meines Singens und Posaune-Spielens ändert. Davon profitiert auch mein Publikum.“

Für die, die ihm musikalisch seit Jahren die Treue halten, wird es nie langweilig. Sie bekommen es bei Nils Landgren mit einem Mann zu tun, der sich der reichen Folklore-Tradition seines Landes genauso verpflichtet fühlt wie dem bisher Ungehörten. Sie lauschen einem Idealisten, der die Grenzen zwischen den Genres ignoriert, der auf eigenen Werken mit Musikern wie Maceo Parker, Colin Towns, den Brecker Brothers, Airto Moreira, Till Brönner, Roy Hargrove, Fred Wesley, Steve Gadd, Richard Galliano, Michael Wollny, Joao Bosco, Benny Anderson (von ABBA), Viktoria Tolstoy, Joe Sample, Ray Parker Jr., Eddie Harris oder Esbjörn Svensson gemeinsame Sache machte und so seinen Horizont ständig erweiterte.

Gleich zwei Seelen wohnen, in seiner Brust: Wenn ihn das Publikum mit seiner „Funk Unit“ erlebt, zeigt sich der Schwede von seiner männlich-markanten, unablässig groovenden Seite und gibt den Jazz-Action-Held. Aber es gibt eben auch einen ganz zarten, melancholischen, hoch sentimentalen Nils Landgren. Der zeigt sich etwa in der Adventszeit, wenn der Instrumentalist und Sänger „Christmas With My Friends“ feiert – oder auf Balladen-Alben wie seinem aktuellen „The Moon, The Stars And You“ (ACT 9505-2), sowie „Ballads“ (ACT 9268-2) und „Sentimental Journey“ (9409-2) – da intoniert er auf der Posaune mit vergleichsloser Geschmeidigkeit und seine so eigentümlich belegte, fragile Stimme berührt mit ihrer Empfindsamkeit das Herz und die Seele.

Früh ist er zur Musik gekommen. Als Sechsjähriger, Alptraum aller Eltern, begann er Schlagzeug zu spielen. Mit 13 fand der 1956 in Degerfors, Värmland, im Sternzeichen Wassermann geborene Nils Landgren dann seine Bestimmung: Er wechselte an die Posaune. Zwischen 1972 und 1978 erarbeitete sich an verschiedenen Lehranstalten eine gesunde klassische Basis. Die erworbenen technischen Fertigkeiten am Zug-Instrument setzte er bald schon in ganz anderen musikalischen Gefilden ein: Begegnungen mit dem Folk-Jazz Pionier Bengt-Arne Wallin und dem Posaunisten Eje Thelin beschleunigten seinen musikalischen Richtungswechsel. Auch ein Ortswechsel stand an: Nils Landgren zog nach Stockholm und wurde dort binnen kurzer Zeit zum Mann für alle Fälle, zum Unikum, das sich in fast jedem stilistischen Umfeld hervortat, zum Studiocrack. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, als er 1981 als Lead-Posaunist für das „Ball of Fire“-Projekt des legendären Thad Jones engagiert wurde. „Nach dem ersten Abend wollte ich nur noch nach Hause“, lacht Landgren. Doch Herausforderungen wie die mit Jones haben aus ihm einen vollkommenen Musiker gemacht, einen, der heute keine Angst vor neuen Aufgaben zeigt. Nur her damit.

Fast dreißig Jahre währt die Solo-Karriere des Mannes nun schon, der musikalisch wie konditionell stets an seine Grenzen geht – und darüber hinaus. Nils Landgrens Debüt „Planet Rock“ von 1983 markiert den Anfangspunkt einer stolzen Diskografie - angefüllt mit Projekten, die unterschiedlicher kaum ausfallen könnten: Man nehme nur die Duo-Einspielungen „Layers of Light“ (ACT 9281-2) und „Swedish Folk Modern“ (ACT 9428-2) mit dem tragisch früh verstorbenen Pianisten Esbjörn Svensson: Da, oder auch auf dem Album „Gotland“ (ACT 9226-2), offenbart sich ein heimatverbundener Nils Landgren, der sich durch die mystischen Klangwelten Skandinaviens bewegt, ins Ätherische wegdriftet, ins Unfassbare . In „Salzau Music On The Water“ (ACT 9445-2) traf er sich mit dem Vibrafonisten Christopher Dell und dem Bassisten Lars Danielsson auf einem Steg, abseits von Schloss Salzau und spielte entrückte Klänge in die Zeit hinein, in der die Nacht sich schlafen legt und der junge Morgen noch gähnt. Ganz eins mit der Natur waren die drei Musiker bei der Aufnahme.

Derselbe Nils Landgren kommt aber auch schnell wieder auf den Boden, down to earth, um den weltbekannten Landsleuten von ABBA etwa mit „Funky ABBA“ (ACT 9430-2) eine Referenz zu erweisen oder Cannonball Adderley zu ehren – so geschehen mit dem Album „Paint it Blue“ (ACT 9243-2) seiner vielfach prämierten Gruppe „Funk Unit“, die bei ihrer Gründung noch schlicht „Unit“ hieß. Anlässlich des JazzBaltica Festivals, das für Nils Landgren 1994 wohl zum internationalen Durchbruch führte, taufte er sie zum heute bekannten Namen um. Diese Band tut übrigens nicht nur musikalisch Gutes – das Album „Funk For Life“ (9500-2) unterstützte in Kooperation mit „Ärzte ohne Grenzen“ ein Projekt zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen in „Kibera“, einem der größten Slums in Kenias Hauptstadt Nairobi. Ein Euro pro verkaufter CD wurde für den wohltätigen Zweck abgezweigt.

Mit seinem aktuellen, am 26. August 2011 erscheinenden Album „The Moon, the Stars and You“ (ACT 9505-2) zeigt sich Nils Landgren erneut von seiner sensiblen, zerbrechlichen Seite. Das Balladenalbum ist eine Weiterführung von „Sentimental Journey“ – einem der erfolgreichsten Alben aus Nils Landgren’s Karriere. Zusammen mit Pianist Michael Wollny, Bassist Lars Danielsson und hochkarätigen Gästen wie Richard Galliano, Steve Gadd, Joe Sample, Joao Bosco, Cæcilie Norby, dem Stockholm Philharmonic Orchestra und der NDR Big Band interpretiert Nils Landgren Jazzstandards, Folk und Pop und natürlich auch zahlreiche Eigenkompositionen - nachdenklich gestimmt, sehnsuchtsvoll, vereinzelt funky und aufbrausend, doch stets inspiriert und swingend.

Was lässt sich Nils Landgren wohl als nächstes einfallen, wo treibt es ihn musikalisch, künstlerisch hin? Welche Hürde glaubt er noch nicht überwunden zu haben? Der schwedische Alleskönner hat sich schon so oft in den unterschiedlichsten Bereichen bewiesen, dass man ihm alles und noch mehr zutraut. Fakt ist: Seine größte Schwäche dürfte zugleich auch seine größte Stärke sein: Eines kann Nils Landgren ganz schlecht: Nein sagen.

Booklet für Teamwork

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