Soul Trio Bouncin` In Bubbleverse Matti Klein

Album Info

Album Veröffentlichung:
2025

HRA-Veröffentlichung:
26.09.2025

Label: Shuffle Shack Records

Genre: Jazz

Subgenre: Soul-Jazz

Interpret: Matti Klein

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 14,30
  • 1 Odd Times To Party 04:26
  • 2 Times (Echo) 02:51
  • 3 New Frontiers 04:08
  • 4 Frontiers (Echo) 02:46
  • 5 A Summer Fairytale 05:54
  • 6 Fairytale (Echo) 02:30
  • 7 Capetown After Dark 04:12
  • 8 Capetown (Echo) 03:25
  • 9 End Of Sight 04:15
  • 10 Sight (Echo) 01:39
  • 11 Left Lane Larry 04:41
  • 12 Larry's Blues (Echo) 02:22
  • Total Runtime 43:09

Info zu Soul Trio Bouncin` In Bubbleverse

Wir alle leben in unserer eigenen Blase, heißt es. Durch die Macht der sozialen Medien und Algorithmen sind wir in einer Welt gefangen, in der wir nur das hören wollen, was wir schon kennen. Aber stimmt das auch? – Auf ihrem dritten Album Soul Trio Bouncin’ In Bubbleverse zeigen Matti Klein und sein Soul Trio: Es kann unglaublich viel Spaß machen, mit einer Vielzahl von Blasen aus den Bereichen Jazz, Funk, Hip-Hop oder Space Rock zu jonglieren, ihre Grenzen auszuloten und sie leidenschaftlich mit Schwung zum Platzen zu bringen, um neue Perspektiven zu entdecken.

Sie waren schon immer ein unorthodoxes Trio. Der einzigartige Sound des Trios basiert auf dem warmen Klang von Kleins Wurlitzer-E-Piano, dem tiefen Fundament eines seltenen Rhodes-Basses von 1973 und dem effektreichen, ausdrucksstarken Spiel des Saxophonisten und Bassklarinettisten Lars Dieterich. Zusammen mit dem rhythmisch äußerst flexiblen Schlagzeuger André Seidel entsteht so „eine neue, brandheiße Variante des beliebten Orgeltrio-Formats“, wie es das britische Magazin Jazzwise einmal formulierte.

Als Musiker bewegt man sich ständig in allen möglichen Blasen, erklärt Bandleader Klein den Albumtitel, mal ist man auf einem großen Festival, dann wieder in einem kleinen Jazzclub. Und wir springen ständig hin und her und tauchen immer wieder in ein neues Universum ein. Der Mann weiß, wovon er spricht. Schließlich könnte man den 1984 in Berlin geborenen Vintage-Keyboard-Meister als Deutschlands fleißigsten Reisenden im Namen des Grooves bezeichnen.

Als Teil der erfolgreichen Jazz-Funk-Formation Mo‘ Blow und als musikalischer Leiter der brasilianischen Soul-Pop-Legende Ed Motta ist Klein auf den Bühnen der wichtigsten Jazzclubs in New York, Tokio, London und Paris aufgetreten. Und sein Soul Trio, das er 2017 zusammen mit Dieterich und Mo‘ Blow-Kollege Seidel gegründet hat, kann mittlerweile auf über 300 Konzerte in aller Welt zurückblicken – mit Auftritten und Tourneen unter anderem in Südafrika, Malaysia, Bahrain, Finnland und Großbritannien.

Bouncin‘ In Bubbleverse spiegelt diese langjährigen, eng verbundenen Erfahrungen auf besondere Weise wider. Alle vom Bandleader geschriebenen Stücke haben eine Art Zugabe, die Elemente des vorherigen Songs aufgreift, diese aber viel freier und manchmal auf ganz andere Weise interpretiert. Klein bezeichnet diese Reflexionen als Echos, was dem Filterblasen-Thema des Albums eine weitere Nuance verleiht: Ein Perspektivwechsel und Loslassen öffnen die Augen für eine neue Sichtweise.

Das ist bei unseren Konzerten entstanden, sagt Klein, der Song ist eigentlich vorbei, aber jemand macht einfach weiter und zieht die anderen in einen Jam hinein. Ich mag diese Spontaneität. Man durchbricht seine Routine und betrachtet sie neu. Das wollte ich auch für das Album. Mit anderen Worten: Auf Bouncin‘ In Bubbleverse setzen die Echos, die im Geiste eines kollektiven Solos gemeinsam entwickelt wurden, entweder die Geschichten des Referenzstücks fort oder heben sie in andere Dimensionen.

Beispielsweise erhält die zarte, verträumte Sommerromantik-Ballade A Summer Fairytale ein feuriges Latin-Happy-End. New Frontiers, das zwischen Hip-Hop-Ästhetik, Yacht-Pop-Sonnenschein und metrisch auf den Kopf gestelltem Retro-Soul-Jazz vermittelt, verwandelt sich in eine psychedelische polyrhythmische Hymne. Das rockige, treibende Left Lane Larry, inspiriert vom Linksverkehr auf den Britischen Inseln, kehrt als gefühlvoller Blues zurück. Capetown After Dark hingegen, das mit seiner bittersüßen Energie ebenfalls an die ergreifenden Tourerlebnisse des Trios erinnert, erhält durch seinen Echo-Nachhall eine tiefere, spirituelle Note.

Auf jeden Fall zeigt das erste Album, das in Kleins eigenem Studio in Prenzlauer Berg entstanden ist, wie sehr das Trio in den letzten Jahren zusammengewachsen und gereift ist. Songs wie das fast chansonartige End of Sight, komponiert auf der Azoreninsel Graciosa, zeichnen sich durch eine immense innere Ruhe und das Wissen aus, dass man sich auf den anderen verlassen kann.

Das Trio hat auch ein weiteres unverwechselbares Markenzeichen perfektioniert – die Verwendung wilder, ungerader Taktarten. Keine der Kompositionen auf Soul Trio Bouncin‘ In Bubbleverse ist im konventionellen 4/4-Takt gehalten. Aber niemand scheint das falsch zu verstehen. Ganz im Gegenteil – man tanzt sogar dazu. Es sind schließlich Odd times to party, genau wie der wunderschön mehrdeutige Eröffnungstrack des Albums. Darum geht es in dem Album, erklärt Matti Klein, wir leben vielleicht in schwierigen und seltsamen Zeiten – aber wir machen das Beste daraus!

Matti Klein, Wurlitzer, Fender Rhodes Bass
Lars Dieterich, Bassklarinette, Saxophon
André Seidel, Schlagzeug




Matti Klein
Kaum ein anderer Sound hat seit den frühen 1970er Jahren den Soul und Funk jazzmusikalischer Provenienz so dauerhaft und nachhaltig geprägt, wie der von Fender Rhodes und Wurlitzer Electric Piano. Ob Herbie Hancock, Ray Charles, Stevie Wonder oder Donny Hathaway, keiner dieser Superstars konnte den klanglichen Verlockungen dieser Instrumente widerstehen.

Der gebürtige Berliner Pianist, Komponist, Hochschuldozent und Kurator Matti Klein setzt „Wurli“ und „Rhodes“, wie sie meistens nur liebevoll genannt werden, seit vielen Jahren nahezu ausschließlich in seiner Musik ein. So war das Rhodes bereits während der zehn Jahre, die er im höchst erfolgreichen Funkjazz-Quartett Mo‘ Blow spielte, wesentlicher Klangbaustein der Band. Drei Alben veröffentlichten Mo‘ Blow beim renommierten Label ACT, gewannen 2008 den Publikumspreis und den Preis der Jury beim Jazz & Blues Award Berlin sowie 2011 den begehrten Future Sound Award bei den Leverkusener Jazztagen.

Von Hubert Nuss, Wolfgang Köhler und Rolf Zielke an der Universität der Künste Berlin ausgebildet, tourte Matti Klein nach Beendigung seines Studiums nicht nur mit Mo‘ Blow, sondern spielte und arrangierte auch für Popstars wie Herbert Grönemeyer, Sarah Connor und Jimmy Somerville. Darüber hinaus arbeitete er als Solist, Sideman oder Musical Director mit vielen Größen des Jazz wie Nils Landgren, David T. Walker, Ed Motta, Allan Harris und Torsten Goods.

An die 1000 nationale und internationale Konzerte sind so über die Jahre zusammengekommen, die ihn nicht nur in legendäre Jazz-Venues wie das Blue Note in Tokyo, Ronnie Scott’s in London, den Highline Ballroom in New York oder das New Morning in Paris geführt haben, sondern auch zu den großen Festivals in u.a. Marciac (Frankreich) und Pori (Finnland), zu den Leverkusener Jazztagen, zum Elbjazz Festival und zur Jazz Baltica.

Neben der Bassklarinette und dem Tenorsaxofon von Lars Zander und den tighten Grooves des Ex-Mo‘ Blow-Schlagzeugers André Seidel ist seit 2017 gerade auch Matti Kleins Wurlitzer und Rhodes-Bass-Sound ein ganz wesentlicher Eckpfeiler im Klangkonzept seines neuen Soul Trios.

Das im Januar 2020 erschienene gleichnamige Debütalbum und die Konzerte der Band wurden gleichermaßen mit den schönsten Akkoladen der Fachkritik und des Publikums bedacht. So lobte die Jazzthetik die „epische Schönheit“ der Musik des Trios, „die ihresgleichen sucht“, und der Deutschlandfunk Kultur jubilierte gar: „Das groovt ungemein (…) wie einst in den besten Tagen des Soul unter dem Tamla/Motown Segel“.

Anachronistisch klingt diese assoziationsreiche Musik indes kaum einmal. Traditionsverbundenheit ist selbstverständlich. Die Musik des Soul Trio bleibt allerdings immer vorwärtsgewand und extrem aktualitätsoffen. Matti Klein, Lars Zander und André Seidel ist es in den letzten vier Jahren gelungen, eine fein austarierte und hierarchiefreie Partnerschaft zu kultivieren, die allen Beteiligten genügend künstlerische Freiheiten lässt, um die tradierten idiomatischen Fesseln des klassischen Souljazz abzustreifen und dieses Genre weiterzudenken.

Nach dem vielbeachteten Debüt „Soul Trio“ erscheint Ende April 2021 mit „Soul Trio Live On Tape“ ein Nachfolgealbum, das interessante Einblicke in die Entwicklung und die Klangphilosophie des Trios gewährt. Die Aufnahmen stammen von der ersten Studio-Live-Session der Band, die im Februar 2018 im Lovelite Studio in Berlin direkt auf Band mitgeschnitten wurde. Das musikalische Material besteht aus Songs, die der Keyboarder ursprünglich für Mo‘ Blow geschrieben hatte und die jetzt in neuen Arrangements erstrahlen. Alle Musiker spielten dabei ohne Kopfhörer im selben Raum, so dass ein faszinierendes Tondokument entstanden ist, das bar jeglicher Nachbereitungen, Overdubs und Korrekturen quasi den „Real Deal“ abbildet. Konzertatmosphäre unverstellt und pur! (Thorsten Hingst)



Dieses Album enthält kein Booklet

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