Für die aus der Steiermark stammende Jazz-Sängerin Simone Kopmajer schien für längere Zeit das alte Sprichwort zu gelten, dass der Prophet nirgends weniger gilt als in seinem Vaterland. Jedenfalls war die Sängerin in Fernost, vor allem in Japan längst ein Star und in den USA eine Größe in der Jazzszene bevor sie seit kurzem nun auch in ihrem Vaterland, Österreich und zunehmend auch in Europa zu Ruhm und Ehren kommt. Abweichend vom Sprichwort konnte sie also im Vaterland deshalb nicht als Prophet gelten, weil sie ihm, ihr Glück in der Ferne suchend, für längere Zeit den Rücken gekehrt hatte.
Dank ihres Vaters kam Simone Kopmajer bereits in jungen Jahren aktiv mit Jazz in Kontakt, genauer als Saxofonistin seiner Band. Nur kurze Zeit später, stellte die legendäre, zwischenzeitlich 88 Jahre alte Jazzsängerin Sheila Jordan die Weichen der Jazz-Laufbahn der siebzehnjährigen Simone in Richtung Gesang. Bei Mark Murphy, Lehrer an der an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz lernte sie das Singen von der Pieke auf und machte sich parallel zur Gesangsausbildung regional rasch einen Namen als Jazzsängerin. Mit einem Stipendium des Hans-Koller-Preises in der Tasche verlies Simone Kopmajer den europäischen Kontinent und startete in den USA ihre Karriere im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, die binnen kurzem in Südostasien, aber auch in Australien besonders erfolgreich verlief. Auf dem Umweg über die pazifische Hemisphäre kam sie schließlich wieder nach Europa, wo sie 2014 mit dem Album „The Best in YOU“ für Aufsehen sorgte, das einschlägig als „professionell gestaltete, klassische Jazz-Vocal-Produktion“ gewürdigt wurde. An diesen Erfolg möchte neuestes Album „Good Old Times“ anknüpfen, auf dem Jazz- und Popklassiker und Hits des letzten Jahrhunderts, wie Van Morrisons „Have I told you lately“, Neil Youngs „Heart of Gold“ oder Bee Gees‘ „First of May“ versammelt sind.
Zusammen mit ihrer mit Jean-Paul Bourelly (Gitarre), Paul Urbanek (Piano, Keyboards), Jamaaladeen Tacuma (Bass), Reinhardt Winkler (Schlagzeug) und Margarete Deppe (Cello) hochklassig besetzten Band singt sich Simone Kopmajer relaxed, im besten Sinne unaufgeregt durch die bestens bekannten, gekonnt arrangierten Songs, deren Essenz ausgesprochen cool ins Hier und Heute übertragen präsentiert wird und dadurch in frischem Glanz erstrahlt, ja mitunter gerade luxuriös funkelt. Die Herangehensweise aller am Erstellen und Präsentieren der Songs Beteiligten erinnert an die Kunst sterne- oder haubendekorierter Köche, aus hervorragendem Ausgangsmaterial, bekannte Gerichte meisterlich variierend überraschend Neues zu schaffen. Guten Appetit!
Ohne zum Alkoholkonsum aufzurufen, empfiehlt es sich, sich zu diesem Album zum Ausklang eines Arbeitstags oder jederzeit zum Relaxen einen Single Malt Whisky, gerne einen solchen japanischer Provenienz im Andenken an den enormen Erfolg der Sängerin im Land der aufgehenden Sonne einzuschenken. In dieser Genusskombination kommt dank modernem 176 kHz FLAC Download der Sound auf dem Album „The best of You“ in Reinkultur zur Geltung.
Simone Kopmajer, Gesang
Jean-Paul Bourelly, Gitarre
Paul Urbanek, Paino
Jamaaladeen Tacuma, Bass
Reinhardt Win, Schlagzeug