Biographie Clara Haskil, Teresa Berganza, Igor Markevitch, Ernest Ansermet


Clara Haskil
(7. Januar 1895 - 7. Dezember 1960) war eine jüdisch-rumänische klassische Pianistin, die sich bereits früh einen Namen als Interpretin des klassischen und romantischen Repertoires machte.

Haskil schenkte man besonders für ihre Aufführungen und Einspielungen Mozartscher Werke Aufmerksamkeit, und viele hielten sie für die führende Mozart-Interpretin ihrer Zeit. Aber auch als hervorragende Interpretin von Beethoven, Schumann und Scarlatti wurde sie zur Kenntnis genommen.

Haskil wurde in eine sephardische jüdische Familie in Bukarest, Rumänien geboren und studierte in Wien bei Richard Robert (unter dessen namhaften Schülern sich auch Rudolf Serkin und George Szell befanden) und kurz unter Ferruccio Busoni. Später zog sie nach Paris, wo sie das Studium bei Gabriel Fauré-Schüler Joseph Morpain aufnahm, den sie immer als einen ihrer größten Einflussnehmer benannte. Im selben Jahr wurde sie am Pariser Konservatorium aufgenommen, offiziell um bei Alfred Cortot zu studieren, obwohl die meiste Anleitung von Lazare Lévy und Mme Giraud-Letarse kam. Haskil schloss ihr Studium im Alter von 15 Jahren mit Auszeichnung im Fach Klavier sowie auch Violine ab. Nach ihrem Abschluss begann sie auf Europa-Tour zu gehen, obwohl ihre Karriere durch zahlreiche körperliche Beschwerden, unter denen sie ihr ganzes Leben lang litt, rasch unterbrochen wurde. Im Jahr 1913 wurde sie in Gipsverband gelegt, um das Fortschreiten ihrer Skoliose zu stoppen. Häufige Erkrankungen kombiniert mit extremen Lampenfieber, das sie im Jahre 1920 heimsuchte, hielten sie von größeren musikalischen und finanziellen Erfolgen ab. Die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte Haskil in bitterer Armut. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, während einer Reihe von Konzerten in den Niederlanden im Jahr 1949, begann Sie, wieder größeren Zuspruch zu gewinnen.

Als Pianistin zeichnete sich ihr Spiel durch eine Reinheit von Ton und Phrasierung aus, das von ihrem Können als Geigerin herrührte. Ebenso waren Transparenz und Einfühlungsvermögen Markenzeichen ihres Stils.

Als Kammermusikerin betrachtet, arbeitete Haskil mit so berühmten Musikern wie George Enescu, Eugène Ysaÿe, Pablo Casals, Joseph Szigeti, Géza Anda, Isaac Stern und Arthur Grumiaux, mit dem sie ihr letztes Konzert spielte. Während er primär als renommierter Geiger galt, war Grumiaux auch ein guter Pianist, und er und Haskil tauschten manchmal ihre Instrumente.

Haskil spielte als Solistin unter der Leitung von Dirigenten wie Ansermet, Barbirolli, Beecham, Boult, Celibidache, Cluytens, Fricsay, Giulini, Inghelbrecht, Jochum, Karajan, Kempe, Klemperer, Kubelik, Markevitch, Monteux, Münch, Paray, Rosbaud, Sawallisch, Solti, Stokowski, Szell und vielen anderen.

Sie starb schließlich an Verletzungen, die sie sich durch einen Sturz beim Brüsseler Bahnhof zugezogen hatte. Am nächsten Tag hätte sie ein Konzert mit Arthur Grumiaux gespielt.

Ein geschätzter Freund von Haskil, Charles Chaplin, beschrieb ihr Talent mit den Worten "In meinem Leben habe ich drei Genies kennen gelernt;. Professor Einstein, Winston Churchill und Clara Haskil. Ich bin kein ausgebildeter Musiker, aber ich kann nur sagen, dass ihre Berührung exquisite war, ihr Ausdruck wunderbar und ihre Technik außergewöhnlich." (Schweizerische Radio-Interview, 19. April 1961.)



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