Renaud Capuçon & Kit Armstrong


Biographie Renaud Capuçon & Kit Armstrong


Renaud Capuçon
gehört zu den herausragenden Violinvirtuosen unserer Zeit. Als Konzertsolist und Kammermusiker begeistert er Fachpresse wie Publikum. Renaud Capuçon, Jahrgang 1976, begann mit 14 Jahren sein Studium am Pariser Conservatoire bei Gérard Poulet und Veda Reynolds. 1992 gewann er einen Ersten Preis für Kammermusik, ein Jahr später erhielt er einen Ersten Preis für Violine Solo, dem weitere folgten. Er studierte bei Thomas Brandis, Isaac Stern, Shlomo Mintz und Augustin Dumay. Der französische „Victoires de la Musique classique“ nominierte ihn zum „New talent of the Year“ und zeichnete ihn zudem 2005 als Solist des Jahres aus.

Festspielauftritte und Konzertengagements in ganz Europa, in den USA und in Asien füllen Renaud Capuçons Terminkalender. So spielte er bereits Recitals im Wiener Musikverein, im Amsterdamer Concertgebouw und in der New Yorker Carnegie Hall. 2002 gab er sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern unter Bernhard Haitink sowie 2004 mit dem Boston Symphony Orchestra unter Christoph von Dohnanyi. Inzwischen ist er weltweit mit den renommiertesten Orchestern und Dirigenten aufgetreten.

Seine besondere Vorliebe für Kammermusik führte zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit Martha Argerich, Daniel Barenboim, Hélène Grimaud, Truls Mørk, Frank Braley sowie seinem Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon. 2013 hat Renaud Capuçon die künstlerische Leitung des erstmaligen Osterfestivals im berühmten Festivalort Aix-en-Provence übernommen.

Die umfangreiche Diskografie von Renaud Capuçon erhielt bereits zahlreiche internationale Preise. Darunter das mehrfach ausgezeichnete Album mit Dutilleux’ Violinkonzert sowie die Kammermusikeinspielungen mit seinem Bruder Gautier „Face à face“ und „Inventions“. Zu den Auszeichnungen gehören der ECHO Klassik, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Premio del Disco des italienischen Klassikmagazins „Amadeus“ und der Choc du Monde de la Musique. Die Einspielung von Faurés sämtlicher Kammermusik für Streicher und Klavier zusammen mit Gautier Capuçon, Nicholas Angelich und dem Quatuor Ebène wurde vom ECHO Klassik 2012 in der Kategorie Kammermusik-Einspielung des Jahres ausgezeichnet.

Renaud Capuçon spielt eine Guarneri del Gesù „Panette“ von 1721, die zuvor Isaac Stern gehörte und ihm von der Banca Svizzera Italiana zur Verfügung gestellt wurde.

Kit Armstrong
Seitdem Kit Armstrong vor nahezu zwanzig Jahren die internationalen Bühnen betrat, fasziniert er die Musikwelt. Kaum ein anderer junger Künstler – 2022 wird Kit Armstrong 30 Jahre alt – ist auf derart vielen Gebieten versiert und universell ausgebildet wie er. Von der New York Times als „brillanter Pianist“ gefeiert, der „musikalische Reife und jugendliche Kühnheit in seinem exzeptionellen Spiel verbindet“, hat Kit Armstrong eine ganz eigene künstlerische Handschrift ausgeprägt. Die intensive Beschäftigung mit der Musik steht bei ihm auf selbstverständliche Art und Weise in enger Beziehung mit anderen Künsten sowie mit Naturwissenschaften und Mathematik. Sein Repertoire geht zurück bis ins 16. Jahrhundert, zu den Anfängen der Tastenmusik bei den großen englischen Virginalisten, und reicht bis ins 21. Jahrhundert. Seine Programme sind eine einzigartige Mischung musikalischer Entdeckungen mit den großen Meisterwerken der Klavierliteratur.

So ist es für Kit Armstrong ein konsequenter Schritt, sich auf seinem Debütalbum bei Deutsche Grammophon mit Werken von William Byrd und John Bull, den Gründungsvätern der Musik für Tasteninstrumente, zu präsentieren und damit zu einer größeren Bekanntheit dieser Musik beizutragen. Mit ihren gegensätzlichen Musikerpersönlichkeiten – reine, komplexe Schönheit auf der einen und leidenschaftlicher Selbstausdruck auf der anderen Seite – schufen Byrd und Bull gemeinsam das Universum, das die Instrumentalmusik seither bestimmt. Das Album wird im Juli 2021 veröffentlicht.

Für die kommenden Spielzeiten hat Kit Armstrong einen Zyklus von 500 Jahren Klaviermusik entwickelt. In fünf Programmen nimmt er seine Zuhörer auf eine Reise durch fünf Jahrhunderte Klaviermusik von 1520 bis 2020, von William Byrd bis ins 21. Jahrhundert. Besonders eindrücklich entfalten sich in der von ihm konzipierten Chronologie die musikalischen Strömungen, Einflüsse und Querbezüge für die Hörer. Auch wird Kit Armstrong die Beschäftigung mit Mozart und seine Liebe zu dessen Werk weiter vertiefen. Dabei werden die Klavierkonzerte ebenso eine zentrale Rolle spielen wie die zyklische Aufführung aller Klaviersonaten. Außerdem liegt ein Schwerpunkt auf der Aufführung sämtlicher Violinsonaten mit dem Geiger Renaud Capuçon.

Armstrong arbeitet mit vielen der weltweit gefragtesten Dirigenten zusammen, darunter unter anderem Christian Thielemann, Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, Kent Nagano, Manfred Honeck, Esa-Pekka Salonen, Mario Venzago und Robin Ticciati. Er ist mit einigen der weltbesten Orchester aufgetreten, darunter die Wiener Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Gewandhausorchester Leipzig, das NHK Symphony Orchestra und die Academy of St Martin in the Fields. Er war Artist-in-Residence bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2018 und „Artist-in-Resonance“ am Musikkollegium Winterthur und ist langjähriger Partner der Akademie für Alte Musik Berlin.

Solo-Recitals führten ihn in jüngster Zeit ins Théâtre des Champs-Elysées, ins Münchner Prinzregententheater, zum Klavierfestival Ruhr, in die Philharmonie de Luxembourg und in die Kölner Philharmonie.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker hat Kit Armstrong enge künstlerische Partnerschaften mit anderen führenden Instrumental- und Vokalsolisten entwickelt. Zusammen mit Renaud Capuçon spielte er alle Mozart-Violinsonaten bei der Mozartwoche Salzburg und im Berliner Boulez-Saal. Mit Christiane Karg, Julian Prégardien und Benjamin Appl hat er wichtiges Liedrepertoire aufgeführt. Armstrong trat auch mit Orgelkonzerten in der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie und im Konzerthaus Wien auf. Die Edition Peters verlegt seine Kompositionen. Zu Auftraggebern seiner Werke gehören das Gewandhaus Leipzig und das Musikkollegium Winterthur.

Als Kit Armstrong im Jahr 2012 eine Kirche im nordfranzösischen Städtchen Hirson nahe der belgischen Grenze erwarb, begann eine einzige Erfolgsgeschichte, die seither ein großes Echo in den Medien findet. Mit der Kirche St. Thérèse ist es ihm gelungen, ein sozio-kulturelles Zentrum zu schaffen, das regelmäßig Konzerte und interdisziplinäre Projekte für ein regionales und überregionales Publikum veranstaltet.

Zu Armstrongs bisherigen Soloalben gehören Liszts Symphonic Scenes („handsomely demonstrates the startling rich context given to the Mephisto Waltz when heard after the multi-dimensional Procession by Night“ – Gramophone) und Bach, Ligeti, Armstrong („eine der ganz wenigen CDs, auf die die Welt gewartet hat“ – Kulturradio RBB), beide erschienen bei Sony Classical. Der audiovisuelle Live-Mitschnitt eines Solo-Recitals mit Bachs Goldberg-Variationen und früheren Werken von Byrd, Bull und Sweelinck im Concertgebouw Amsterdam, der 2017 von Unitel/C major veröffentlicht wurde, erhielt weltweites Lob als eine der herausragenden Aufzeichnungen auf DVD (Instrumental Choice December 2017, BBC Music Magazine).

Geboren 1992 in Los Angeles, studierte Armstrong am Curtis Institute of Music und an der Royal Academy of Music in London. Mit 7 Jahren begann er ein Kompositionsstudium an der Chapman University und ein Physikstudium an der California State University, später auch Chemie und Mathematik an der University of Pennsylvania und Mathematik am Imperial College London. Er erwarb einen Master in Mathematik an der Universität Paris VI.

Alfred Brendel, der Kit Armstrong seit 2005 als Lehrer und Mentor begleitet, schreibt ihm „Verständnis der großen Klavierliteratur als eine Einheit von Gefühl und Verstand, Frische und Verfeinerung“ zu. Die einzigartige Beziehung zwischen Armstrong und Brendel wurde in dem Film des britischen Regisseurs Mark Kidel Set the Piano Stool on Fire festgehalten.



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