Valentin Silvestrov: Requiem für Larissa (Live) Bavarian Radio Chorus, Munich Radio Orchestra & Andres Mustonen

Cover Valentin Silvestrov: Requiem für Larissa (Live)

Album Info

Album Veröffentlichung:
2022

HRA-Veröffentlichung:
02.09.2022

Label: BR-Klassik

Genre: Classical

Subgenre: Choral

Interpret: Bavarian Radio Chorus, Munich Radio Orchestra & Andres Mustonen

Komponist: Valentin Silvestrov (1937)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • Valentin Silvestrov (b. 1937): Requiem für Larissa:
  • 1Silvestrov: Requiem für Larissa: I. Requiem aeternam. Largo - Allegro vivace (Live)08:21
  • 2Silvestrov: Requiem für Larissa: II. Tuba mirum. Adagio - Moderato - Allegro - Andantino (Live)09:23
  • 3Silvestrov: Requiem für Larissa: III. Lacrimosa dies illa. Largo - Allegro moderato (Live)11:01
  • 4Silvestrov: Requiem für Larissa: IV. Prochai svite. Largo (Live)06:46
  • 5Silvestrov: Requiem für Larissa: V. Agnus Dei. Andante - Moderato (Live)12:03
  • 6Silvestrov: Requiem für Larissa: VI. Requiem aeternam. Largo (Live)06:22
  • 7Silvestrov: Requiem für Larissa: VII. Requiem aeternam. Allegro moderato - Andantino (Live)06:19
  • Total Runtime01:00:15

Info zu Valentin Silvestrov: Requiem für Larissa (Live)

Der 1937 in Kiew geborene Valentin Silvestrov ist der wohl bekannteste ukrainische Komponist. Er studierte am Kiewer Konservatorium. Mit seiner 1963 geschaffenen ersten Symphonie, die er beim Examen in Komposition dort präsentierte, stieß er jedoch auf Ablehnung, da man seinerzeit Werke im Stil des sozialistischen Realismus erwartete. Seine Musik war dagegen avantgardistisch. Um 1970 wandelte sich sein Stil zu einer Art von „Neo-Romantik“, wonach sich seine Kompositionen weiter verbreiteten. Auch in Westeuropa und vor allem in den USA wurde er bekannt. Nicht von ungefähr wird sein Name oft im gleichen Atemzug mit Arvo Pärt, Pēteris Vasks oder Gija Kantscheli genannt. Nach dem Ende der Sowjetunion wurde er mit angesehenen Kunstpreisen sowie dem Verdienstorden der Ukraine ausgezeichnet. Der russische Überfall auf die Ukraine zwang Silvestrov im März 2022 zur Flucht mit Tochter und Enkelin nach Berlin. Sein „Requiem für Larissa“ schrieb Silvestrov als Reaktion auf den unerwarteten Tod seiner Ehefrau, der Musik- und Literaturwissenschaftlerin Larissa Bondarenko, die vom Beginn seines künstlerischen Schaffens an seiner Seite gestanden hatte und 1996 verstorben war. 1999, kurz vor der Jahrtausendwende, konnte er sein Requiem vollenden. Silvestrov vertonte kein Drama des Jüngsten Tages, wie vor ihm Mozart, Berlioz oder Verdi, sondern er schrieb einen Klagegesang in schier endlosen, weltverlorenen Wiederholungen. Er schritt aus der Gegenwart in die Vergangenheit, kommentierte das gemeinsame Leben mit Erinnerungen an Musik, die Larissa inspiriert hatte, mit tiefsinnigen Anspielungen, Rückblicken und Nachworten persönlichster Natur. Silvestrov vertonte die Worte der lateinischen Totenmesse, aber er komponierte keine Messe, keine liturgisch gebundene oder kirchlich kompatible Musik. Die theologische Ordnung der katholischen Totenmesse ist in seinem siebensätzigen Requiem unwiderruflich aufgelöst. Als wäre die religiöse Gravitation aufgehoben, treiben vereinzelte Wörter frei und verloren aus- und durcheinander. Mit „Requiem aeternam“ beginnt und endet das Werk. Zuletzt rauscht nur noch der Wind aus dem Synthesizer, und ganz zum Schluss ein Echo des Windes. Valentin Silvestrovs eindrucksvolles „Requiem für Larissa“ wurde am 17. Juni 2011 in der Münchner Herz-Jesu-Kirche zur Aufführung gebracht. Endlich wird ein Mitschnitt des Konzerts nun von BR-KLASSIK veröffentlicht. Namhafte Vokalsolisten, der immer wieder auch für seine Interpretationen zeitgenössischer Musik hochgelobte Chor des Bayerischen Rundfunks und das Münchner Rundfunkorchester unter Leitung des estnischen Musikers und Dirigenten Andres Mustonen bürgen für höchste Qualität und Werktreue.

Priska Eser, Sopran
Jutta Neumann, Alt
Andreas Hirtreiter, Tenor
Wolfgang Klose, Bass
Michael Mantaj, Bass
Chor des Bayerischen Rundfunks
Münchner Rundfunkorchester
Andres Mustonen, Dirigent




Andres Mustonen
der 1953 im estnischen Tallinn geboren wurde und ein Violinstudium absolvierte, begann seine musikalische Laufbahn im Bereich der Avantgarde, bevor er sich auf die Alte Musik spezialisierte. 1972 gründete er das Ensemble Hortus Musicus, das sich zunächst ausschliesslich Werken vom Mittelalter bis zur Renaissance widmete, im Laufe der Jahre aber auch aussereuropäische Musik vom indischen Raga bis zum aserbaidschanischen Mugham und ausgewählte Komponisten der Gegenwart aufführte. Mit seinen Musikern gastierte Mustonen seither bei vielen renommierten Festivals – in Utrecht, London, Lockenhaus oder Kuhmo – und spielte mehr als 25 Platten ein. Hatte Mustonen die Aufführungen anfangs vom ersten Violinpult aus geleitet, tritt er mittlerweile regelmässig als Dirigent im herkömmlichen Sinne auf und arbeitete mit den St. Petersburger Philharmonikern, dem Grossen Sinfonieorchester des Moskauer Rundfunks, dem Finnischen und dem Schwedischen Rundfunksinfonieorchester, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem National Symphony Orchestra in Washington und zahlreichen baltischen Orchestern zusammen. Intensiv setzte er sich dabei für das Schaffen von zeitgenössischen Komponisten ein, etwa für Giya Kancheli, Arvo Pärt, Krzysztof Penderecki, Valentin Silvestrov, Sofia Gubaidulina, John Tavener und Alexander Knaifel. Zu seinem Repertoire zählen ausserdem geistliche Werke von Bach, Mozart und Bruckner. Nach wie vor ist Andres Mustonen auch als Geiger und Kammermusiker tätig und konzertiert mit befreundeten Kollegen wie den Cellisten Natalia Gutman und Ramon Jaffé, den Geigern Gidon Kremer und Dmitry Sitkovetsky, dem Bratschisten Yuri Bashmet, dem Oboisten François Leleux oder dem Pianisten Alexei Lubimov. «Ich trete niemals mit jemandem auf, den ich nicht als Freund betrachten oder nicht lieben kann», bekennt Mustonen.



Booklet für Valentin Silvestrov: Requiem für Larissa (Live)

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