Orange Sea Matthias Bublath

Album info

Album-Release:
2022

HRA-Release:
30.09.2022

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 96 $ 13.20
  • 1Most Foul06:11
  • 2Sherman Bros05:16
  • 3Orange Sea04:47
  • 4One for Kenny04:30
  • 5Zapruder04:42
  • 6Science Lab05:25
  • 7Samba Norte Sul06:38
  • 8Monk Ponk05:30
  • 9What Are You Doing for the Rest of Your Life06:09
  • 10Vinci04:15
  • Total Runtime53:23

Info for Orange Sea

Nach einem knappen Jahrzehnt als Freelancer in New York, diversen Solo- und Sideman-Projekten, einem Hammond-Trio und seiner gefeierten wie prämierten Eight Cylinder Bigband, füllt der Münchner Pianist Matthias Bublath nun die klassische Syntax eines Jazz-Piano-Trios mit vitalem Vokabular. Dabei spielt seine stilistische „éducation transatlantique“ keine unwesentliche Rolle: Von Gospel bis Latin und Funk kann Bublath diverse Jazz-Einflüsse durchbuchstabieren; doch mit dem neuen Trio betreten wir auch einen popkulturell assoziativen Hallraum.

Most Foul spielt möglicherweise auf die letzte große Dylan-Ballade „Murder Most Foul“ an, die das Kennedy-Attentat verhandelt, dafür aber zunächst ein Shakespeare-Zitat von einem dänischen Prinzen über den Atlantik transportieren lässt. Ist es ein Zufall, dass immer mal wieder die Giant Steps von Coltrane an- und durchklingen? Zapruder evoziert jenen, der das Attentat in Dallas auf Super-8 dokumentierte. Ist das die Umkehrung zu Miles Davis Filmmusik für Louis Malles „Ascenseur pour l‘échafaud“?

Sherman Bros flirtet mit dem Swing der Disney-Filmmusiken aus den späten 60ern. Science Lab öffnet mit einem Drum-Solo den Raum für eine freie Melodieerprobung. Samba Norte Sul ist, was es ist (eine Samba, für die auch ein Münchner noch als Nordlicht gilt), ebenso wie der Monk Ponk inklusive Walking Bass und Anklängen an das aufgelöste Stride-Piano und die schrägen Voicings im leicht verschleppten Timing des heiligen Thelonious. What Are You Doing For The Rest Of Your Life? – eine melancholische Trio-Ballade – stellt vermutlich die Frage aller Fragen, auf die es nur eine Antwort geben kann: genau so weitermachen.

Bublath lässt sich seinen improvisatorischen Freiraum von zwei Kollegen absichern, die stilistisch mindestens ebenso flexibel sind. Peter Cudek, der slowakische Bassist, wendig, originell und der Melodie wie auch einem dezenten Virtuosentum nicht abgeneigt. Und Christian Lettner, frisch berufener Professor für Schlagzeug in München, seit langem Mitglied in Doldinger‘s Passport und gefragter Trommler für unzählige Projekte von Jazz über klassische Perkussion bis zu Pop und R&B, der zugunsten des Organischen auch Unschärfen zulassen kann.

Orange Sea – das könnte ein Sonnenuntergang an der amerikanischen Westküste sein, aber auch der Widerschein von Napalm aus den brennenden Wäldern über den Wassern Vietnams. Vordergründig beinahe ein Choral, im Konzept aber melodiebetonter Straight- Ahead-Jazz mit einem postmodernen Ansatz: Stilistisch steht hier jede Nummer für sich, als Album ergeben sie ein vieldeutig-offenes Gewebe.

Matthias Bublath, Klavier
Christian Lettner, Schlagzeug​
Peter Cudek, Bass




Matthias Bublath
ist Pianist, Organist und Komponist. Er trat weltweit auf verschiedenen Festivals und Veranstaltungen auf wie beispielsweise dem Montreux Jazz Festival, Kora Awards (Johannesburg ,Südafrika), dem Kennedy Center Of The Performing Arts ( Washington, USA) und tourte durch ganz Japan. Er lebte unter anderem über sieben Jahre als freischaffender Musiker in New York City und etablierte sich als einer der vielseitigsten Keyboarder der Stadt: Er tritt mit unterschiedlichsten Projekten auf, die von Jazz, Blues, Funk und Gospel bis hin zu lateinamerikanischen Rhytmen reichen. Neben dem Klavier und Keyboard ist Matthias ein Spezialist an der Hammond B3 Orgel, und arbeitet mit einem Orgeltrio sowie verschiedenen anderen Orgelprojekten.

Er veröffentlichte bisher acht CD’s unter eigenem Namen und präsentiert ein vielfältiges und immer groovendes Programm.

Matthias Bublath teilte die Bühne mit Jazzgrößen wie der Funklegende Mike Clark, dem Tower Of Power Saxophonisten Lenny Picket oder dem kubanischen Percussionisten Candido Camero.



This album contains no booklet.

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