The Melody Sax Mulo Francel

Album info

Album-Release:
2023

HRA-Release:
28.04.2023

Label: Fine Music

Genre: Jazz

Subgenre: Contemporary Jazz

Artist: Mulo Francel

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 44.1 $ 13.20
  • 1Close Your Eyes04:39
  • 2Out of Nowhere04:37
  • 3Body and Soul05:18
  • 4I've Found a New Baby04:07
  • 5After You've Gone05:22
  • 6Summertime05:34
  • 7Stardust04:50
  • 8Bye Bye Blackbird04:52
  • 9S'wonderful05:22
  • 10Love Theme from Charlie Chaplin's "Goldrush"04:18
  • 11Singin' the Blues02:44
  • 12The Man I Love07:34
  • 13Out of Nowhere (Iceland Vulcano Soundtrack)02:36
  • Total Runtime01:01:53

Info for The Melody Sax

Groove und frische Klangfarben von Jazz Guitar, Fender Rhodes Piano, Bass und Drums. Und mittendrin ein fast schon vergessenes Instrument: Das 100jährige C-Melody Saxophon!

The Roaring Twenties. Blütezeit von Kunst, Kultur, Wissenschaft und sozialem Leben. Radio, Shows, Parties, Filme und die ersten Millionenhits der Musikgeschichte. Der Jazz ist den Mississippi hinauf gezogen und erobert nun mit energetischen Rhythmen und fröhlichen Melodien die Metropolen Amerikas.

Dabei gewinnt das Saxophon als Instrument immer mehr an Bedeutung. Aus der Faszination für die Musik dieser Ära heraus nahm der Saxophonist Mulo Francel, der sonst bei der Band Quadro Nuevo spielt, eine Herausforderung an:

Das Lächeln der Musik jener Zeit in einen modernen Kontext zu transferieren.

Mit einem Team jüngerer Musiker, die teilweise selbst noch in ihren 20ern stecken. Mit einem Instrument, das in der populären Musik der 1920er Jahre weit verbreitet war und plötzlich für immer verschwand.

Das C-Melody Saxophon zeichnet sich durch einen frivolen Klang aus. Fast zirkushaft, mit einem positiven Timbre. Der Vorteil dieser Saxophon-Variante war, dass viele Amateure, die andere Instrumente in C-Stimmung (Klavier, Flöte, Geige, Orgel …) spielten, nun einfach ihre alten Noten für das in Mode gekommene Saxophon verwenden konnten. Und Noten waren damals teuer.

Tausende wollten und konnten sich aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs dieses Instrument als kleinen Luxus leisten, und so stapelten sich die C-Melodies bald als weihnachtlicher Verkaufsschlager unter den Christbäumen. Die Produktion von C-Melody-Saxophonen erreichte ihren Höhepunkt im Jahre 1923 in Elkhart, Indiana. Dabei wurden diese Hörner mit demselben Know How jener Jahre hergestellt wie ihre Bb imd Eb gestimmten Verwandten.

Allerdings waren die Spieler überwiegend Laien, welche das Instrument blastechnisch unbefriedigend beherrschten oder es in „Bierlaune“ bliesen. Später wurden diese Saxophone oft unprofessionell und mit billigen Materialien repariert, was den Klang nicht wirklich förderte. Daraus resultierte in der Fachwelt ein schlechter Ruf.

Mit dem Beginn der großen Depression Ende der 20er Jahre ebbte die Beliebtheit dieser Saxophon-Gattung rapide ab. Privatleute hatten kein Geld mehr, sich diesen „Luxusartikel“ zu leisten. Professionelle Musiker und ernsthafte Musikstudenten hatten für die Hobby-Instrumente nichts übrig.

Die Big Bands brauchten wie ein klassischer Chor eine klare Auffächerung der für den typischen Sound so wichtigen Sax-Section in Alt / Tenor / Bariton. Die Mittellage des C-Melody war da unpassend. In den renommierten Big Bands ab den 30er Jahren ist dieses Instrument nicht mehr zu finden. Kein einziges!

Die Konsequenz daraus war, dass die Firmen die Produktion dieser Ladenhüter aus Kosteneinsparungs- und Überlebensgründen einstellten. Die letzten C-Melodys wurden 1936 hergestellt. Danach verschwanden sie auf Speichern, in Kellern, Schränken, Pfandhäusern und gerieten in Vergessenheit.

Mulo Francel ist einer der wenigen Saxophonisten, die heute noch dieses Instrument meisterlich spielen.

Er kaufte sein 1923 von der amerikanischen Firma Conn gebautes silbernes C-Melody für 125 Dollar auf einem New Yorker Flohmarkt. Es war von Anfang an auf fast jedem Quadro Nuevo Album mit dabei und besang bereits 1997 bei den ersten Aufnahmen der Band den Luna Rossa.

Bei der erfolgreichen Jazz-Produktion BIX übernahm Mulo Francel die Rolle des einstigen C-Melody-Helden Frankie Trumbauers (1901-1956), der mit seinem Saxophon jahrelang den idealen Ergänzungspart zum legendären Kornettisten Bix Beiderbecke (1903-1931) bildete.

Francel selbst erklärt sein neuestes Album so: „Mit Songs aus dessen Blütezeit will ich meinem extravaganten Instrument zum 100. Geburtstag einen musikalischen Gedenkstein setzen. Und ganz persönlich erinnere ich mich dabei auch an meine Urgroßeltern, die im Jahre 1923 aus dem beschaulichen Oberbayern nach New York auswanderten.“

Mulo Francel, C-Melodie-Saxophon
Chris Gall, Fender Rhodes
Philipp Schiepek, Gitarre
Didi Lowka, Bass
Sebastian Wolfgruber, Schlagzeug
Andreas Hinterseher, Bandoneon (Track 1) & Trompete (Track 13)




Mulo Francel
geb.1967 in München, studierte Saxophon und Komposition in Linz, München und New York.

Mit seiner extravaganten Spielweise lotet er die Grenzbereiche zwischen Jazz, Klassik und World Music aus. Die hohe Schule der Improvisation verwebt sich bei ihm mit Vorlieben für Tango, mediterrane Musizierkunst und alteuropäische Melodien. Das Magazin Kulturnews schrieb ihm den „derzeit sinnlichsten Saxophonsound Europas“ zu.

Mit Formationen wie Quadro Nuevo, Tango Lyrico und Mulo Francel & Friends unternahm der Saxophonist weltweite Konzerttourneen: Mexiko, USA, Jordanien, Israel, Australien, Singapur, Korea, China, Argentinien, ums Schwarze Meer und quer durch Europa. Er spielte in der New Yorker Carnegie Hall und in Jazz Clubs, als Straßenmusiker auf italienischen Plätzen ebenso wie auf dem Montreal Jazz Festival.

Francels Saxophonspiel ist auf zahlreichen CDs zu hören. Mit den Veröffentlichungen von Quadro Nuevo kletterte er in die TopTen der internationalen Jazz- und Weltmusik-Charts.

Mehrfach wurde ihm der begehrte Jazz-Award des Bundesverbandes Musikindustrie verliehen. Er erhielt in Paris den Europäischen Phono-Preis Impala und den Kulturpreis der Stadt Rosenheim, wo er seine Kindheit verbrachte.

In den Jahren 2010 und 2011 erhielt Mulo Francel mit Quadro Nuevo den ECHO Jazz als bester Live Act.

Er spielte mit vielen Größen der internationalen Musik-Szene, als Solist mit dem NDR-Orchester, dem WDR-Sinfonieorchester, dem Bayerischen Rundfunkorchester, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg, der Philharmonie Salzburg und mit dem zeitgenössischen Ensemble Resonanz.

Darüber hinaus schrieb er Kompositionen für TV- und Kinofilme.

Im Jahre 2012 legte Mulo Francel mit Escape sein in der Fachpresse hochgelobtes erstes Album unter eigenem Namen vor, auf welchem er in klassischer Jazz-Quartett-Besetzung eigene Stücke kreativ und groovig neu interpretiert.

In seinem Projekt "the Sax & the Sea" stellte sich Mulo Francel im Jahr 2014 einer ganz anderen Herausforderung: Saxophon komplett solo. Linear-perlende Original-Kompositionen an verschiedenen Orten in Meeresnähe aufgenommen, welche er auch als Notenband veröffentlichte.

Ständig auf der Suche nach neuen Spielfeldern sucht Mulo Francel seit 2015 den intensiven Kontakt mit Musikern aus dem arabischen Kulturraum, um eine musikalische Brücke hinweg über die Gräben von Politik und Religion zu schlagen. So entstand im Frühjahr 2017 zusammen mit Künstlern aus Ägypten und Bagdad das Album Quadro Nuevo & Cairo Steps: Flying Carpet.

2017 erschien bei ACT Music das Doppel-Album Mocca Swing: Eine Scheibe als Quartett Mulo Francel & Friends, eine Scheibe mit Orchester. Hier bildet Francel mit dem aus Armenien stammenden funkensprühenden David Gazarov am Piano und dem baskischen Dirigenten und Akkordeonisten Enrique Ugarte zusammen mit dem Münchner Rundfunkorchester des BR einen schillernden Klangkörper, der die Gräben zwischen U- und E-Musik, zwischen zeitgenössischem Jazz, Klassik und Weltmusik überwindet.

2019 gründete Mulo Francel zusammen mit Chris Gall (Piano) das Duo MYTHOS: Zwei Taucher im glitzernden Meer der Ideen. Improvisation, Neo Klassik & World Music. Hier begegnen sich zwei leidenschaftliche Ästheten, die sich in jeder einzelnen Melodie einander zuwenden.

Mulo Francel ist ein musikalischer Brückenbauer, der sich mit großer Leidenschaft in jedem einzelnen Ton seinen Zuhörern und Mitspielern zuwendet.



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