Wiener Johann Strauss Orchester & Willi Boskovsky


Biography Wiener Johann Strauss Orchester & Willi Boskovsky



Das Wiener Johann Strauss Orchester
kann für sich in Anspruch nehmen, eines der authentischsten Ensembles für die Interpretation des Strauss’schen Œuvres zu sein.

1966 — knapp 120 Jahre nach der Gründung der Strauss-Kapelle durch Johann Strauss (Vater) — veranlasste der große Bedarf an anspruchsvoll interpretierter Unterhaltungsmusik eine Gruppe von Wiener Musikern des damaligen Kleinen Rundfunkorchesters zur Gründung des Wiener Johann Strauss Orchesters. Das Ensemble setzte sich die Pflege der Musik der Strauss-Dynastie, sowie der sogenannten „leichten“ Wiener Musik zum Ziel. Seine Besetzung mit 42 Musikern entspricht jener, wie sie nach authentischen Überlieferungen, von Angehörigen der Strauss-Familie bevorzugt wurde.

Bereits im Gründungsjahr unternahm das Orchester, unter der Leitung von Eduard Strauss II., dem Großneffen von Johann Strauss (Sohn), eine sechswöchige USA-Kanada-Tournee. Damit befand es sich auf den Spuren der berühmten Strauss-Kapelle, mit welcher der Großvater Eduard I. zweimal in den USA und Kanada konzertiert hatte, bevor er die Kappelle schließlich 1901 in New York auflöste.

Nach dem allzu frühen Tod des letzten professionell musizierenden Vertreters der Dynastie, Eduard II., im Jahre 1969, übernahm ein Mann die Leitung des Orchesters, dessen Name wie kein anderer bis heute mit der Tradition der Neujahrskonzerte verbunden ist: Willi Boskovsky. Unter seiner Stab- und Bogenführung begann eine rege Tourneetätigkeit, die bis heute andauert und das Orchester nicht nur quer durch Europa, sondern auch in die USA, nach Südamerika, Korea, Russland, China und vor allem nach Japan führt, wo es 2017 bereits seine 34. Tournee bestreiten wird.

Mit der Ära Boskovsky begann außerdem eine verstärkte Aufnahmetätigkeit, die darin gipfelte, dass in den 1970er Jahren fast das gesamte Œuvre der Dynastie Strauss für den Österreichischen Rundfunk eingespielt wurde. Mittlerweile umfasst der Tonträger-Bestand knapp 1.000 aufgenommene Titel sowie rund 190 weltweit veröffentlichte Tonträger.

Nach dem Tod Boskovskys waren es drei Dirigenten, die das Orchester auf seiner Reise- und Konzerttätigkeit vorwiegend begleiteten: Kurt Wöss, Walter Goldschmidt und Alfred Eschwé. Letzterer steht seit 1983 regelmäßig am Pult des Orchesters und ist somit an der Entwicklung des einzigartigen Klanges und der typisch wienerischen Art zu musizieren maßgeblich beteiligt.

In jüngerer Vergangenheit arbeitete das Orchester des Weiteren mit Dirigenten wie Wladimir Fedosejew, Franz Bauer-Theussl, Martin Sieghart und Ola Rudner zusammen.

Seit 2008 gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit Johannes Wildner und seit 2010 stehen ausschließlich Johannes Wildner und Alfred Eschwé am Dirigentenpult dieses Klangkörpers.

Bereits seit dem Jahr 1981 konzertiert das Ensemble regelmäßig im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Seit 1999 ist es ebendort mit einem eigenen Konzertzyklus zu erleben.

Prof. Willi Boskovsky
der mit den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker weltweit berühmt gewordene dirigierende Konzertmeister, übernahm 1969, nach dem plötzlichen Tod von Eduard Strauss, die künstlerische Leitung des Wiener Johann Strauss Orchesters. Für die Musiker war es selbstverständlich, dass für dieses Orchester damit eine großartige musikalische Ära begann. Er dirigierte, wie Johann Strauss, mit der Geige in der Hand und spielte bei bestimmen Stellen selber mit.

Während seiner Tätigkeit mit dem Wiener Johann Strauss Orchester dirigierte Boskovsky natürlich auch viele andere berühmte Orchester auf der ganzen Welt.

Für ihn war es jedoch besonders reizvoll, nicht nur ein Konzert zu dirigieren oder eine Schallplatte einzuspielen, sonder in jahrelanger Zusammenarbeit ein Orchester zu formen und zu prägen und eine eigene Strauss-Interpretation zu pflegen. Dass im dies hervorragend gelungen ist, zeigen die zahlreichen Schallplattenproduktionen, Konzerte und Tourneen.

„Es fällt schwer, aus diesen Aktivitäten der nächsten Jahre eine Auswahl zu treffen. Solange es der Gesundheitszustand Boskovskys erlaubte, war er die prägende Persönlichkeit. Er war es auch, der mit dem Orchester erstmals nach Japan ging (1971 und 1972), und mit ihm wurde der Klangkörper auch in der Bundesrepublik Deutschland, in Holland, in der Schweiz, in Luxemburg und in Frankreich erst so richtig bekannt“. Selbstverständlich gab es während dieser Zeit auch andere Dirigenten, die das Wiener Johann Strauss Orchester leiteten.

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