Jens Thomas


Biography Jens Thomas

1970 geboren, wuchs Jens Thomas mit Rock auf, bevor er den Jazz entdeckte und bei Dieter Glawischnig an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studierte. Mit der bereits 1993 gegründeten Band Triocolor hatte er allerdings bestenfalls Achtungserfolge erreicht, bis seine erste Soloplatte „Endlich allein“ 1999 eine hymnische Kritik von Michael Naura erhielt – was wiederum das Interesse von ACT-Chef Siggi Loch weckte. Auf seinen Vorschlag hin interpretierte Thomas gemeinsam mit Paolo Fresu und Antonello Salis Kompositionen des großen Ennio Morricone – und das auf so verblüffend neue und unverwechselbare Weise, dass das im Januar 2000 erschienene Album „You Can´t Keep A Good Cowboy Down“ einschlug wie eine Bombe. Die Kritiker überschlugen sich. Fast noch erfolgreicher war ein anderthalb Jahre darauf das im Duo mit dem Saxophonisten Christof Lauer und Gästen eingespielte Album „Shadows In The Rain“ das sich mit Songs von Sting beschäftigte: Europaweit wurde es zum „Album des Jahres“ gekürt - vom Französischen Jazzman über das Britische Jazzwise bis zum Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik hierzulande. Nimmt man das immer noch umjubelte Duett Thomas/Lauer „Pure Joy“ von 2003 dazu, dann hat Jens Thomas in nur etwas über drei Jahren „als einziger deutscher Jazzmusiker mehr Preise und Auszeichnungen bekommen als Albert Mangelsdorff“, wie erst unlängst Ulrich Olshausen in der FAZ feststellte.

Doch Jens Thomas, der all diese Erfolge ja gerade wegen der kompromisslosen Suche nach neuen Wegen, nach der sich immer wieder wandelnden eigenen Sicht feiern konnte, machte sich nichts aus Äußerlichkeiten. Musikalisch stand ihm der Sinn nach etwas anderem und er verließ ACT für ein Intermezzo beim Theater. Singend und improvisierend am Flügel begleitete er die „Othello“-Inszenierung von Luk Perceval an den Münchner Kammerspielen.

Nun, nach 8 Jahren, ist Jens Thomas wie zurück bei ACT mit einem außergewöhnlichen Comeback: „Speed Of Grace“ ist eine Hommage an die Musik der australischen Hardrocker AC/DC - nicht laut und rockig, sondern balladesk und intim. Er bürstet Songs wie „Highway To Hell“ oder „The Jack“ vollkommen gegen den Strich, aus Hardrock wird lyrische Kammermusik, werden total herunter gedimmte, impressionistische, bis auf das Grundgerüst völlig improvisierte Balladen. Jens Thomas überrascht zudem als außergewöhnlicher Sänger und auf sieben Stücken springt der nordisch-lyrische finnische Trompeter Verneri Pohjola auf Thomas etwas anderen Rock'n'Roll-Train auf.

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