Philipp Gropper’s Philm


Biography Philipp Gropper’s Philm

Philipp Gropper’s Philm
Philipp Gropper’s Philm
Die Protagonisten von Philm stellen sich immer wieder aufs Neue dieselbe Frage: Warum spielen wir diese Musik? Verblüffender Weise finden sie darauf stetig überraschend neue Antworten, im Hinblick auf ihre Musik, ihre Haltung und nicht zuletzt ihr Verhältnis zu ihren tatsächlichen und potentiellen Hörer*innen. Jeder der vier Musiker steht für weit mehr als nur das Instrument, dessen Klang er unmittelbar beisteuert.

Die Stärke von Philm besteht gerade darin, dass die vier Individualisten gar nicht erst den Versuch antreten, ihren gemeinsamen Nenner zu definieren, sondern die Arme ausbreiten und über ihre Unterschiede den größtmöglichen gemeinsam zu erobernden Raum abstecken, und sei es der Weltenraum. Die Musik von Philm gibt uns das Gute zurück, das wir irgendwann mal im Jazz der 1960er Jahre erfahren haben, als es noch in jedem einzelnen Ton um alles ging. So ist es gottlob auch hier. Es geht um alles und noch viel mehr und das in jedem einzelnen Augenblick. Gerade so als müsste das Schiff, sollte die Band auch nur einen einzigen Moment in ihrem gemeinsamen Ringen um Schub nachlassen, auf dem Boden der tristen Realität zerschellen.

Philm gelingt es, Improvisation und Komposition elastisch ineinander zu verzahnen und auf frappierende Weise aus einer inneren Notwendigkeit, genau das zu sagen, was hier gesagt werden muss. Philm lehnt sich ein ganzes Stück aus dem Fenster, geht ins Risiko und holt die Hörer*innen, egal welcher musikalischer Sozialisation, genau dort für diese Reise ab, wo sie sind: In der Mitte des Lebens.

Philm abstrahiert gleichermaßen auf hohem Level und macht konkrete Angebote an die Hörer*innen, weil es zugleich intim und introspektiv, aber doch auch offensiv und aufmüpfig ist, weil es in ein und demselben Augenblick Einsichten und Draufsichten gewährt, indem es Nähe schafft und auf Distanz geht, weil es den Augenblick zelebriert und doch auch Epochen übergreifend ist. Es geht um alles und noch viel mehr und das in jedem Augenblick.



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