Vagabond Souls Johannes Ludwig
Album Info
Album Veröffentlichung:
2022
HRA-Veröffentlichung:
20.05.2022
Das Album enthält Albumcover
- 1 Fwe 05:51
- 2 Interference 04:52
- 3 Fatigue Is an A**Hole 06:16
- 4 Sing 05:19
- 5 Never Seek 05:22
- 6 Dream Wild 02:16
- 7 Get Outta Here 06:27
- 8 Unexpected Exposure 04:09
- 9 What Do You Regret? 05:10
Info zu Vagabond Souls
Der in Köln lebende Saxophonist und Komponist Johannes Ludwig hat in seiner nun 15 Jahre dauernden professionellen Karriere mehr als 10 Alben als Bandleader veröffentlicht und ist an weit über 20 Einspielungen beteiligt. Schon lange verfolgt er dabei seinen eigenen Weg und begibt sich immer wieder auf die Suche nach seiner künstlerischen Essenz.
Mit Vagabond Souls legt er nun seinen auf mehreren Ebenen reifsten Tonträger vor. Dies mag daran liegen, dass die Entspannung und Klarheit beim Aufnehmen noch nie so groß waren - und das, obwohl die Musik erst 14 Tage vor der Aufnahme zu Papier gebracht wurde und die Band vorher noch nie zusammengespielt hatte. Es war jedoch von Anfang an klar, wie gut die Elemente ineinander greifen würden - schließlich wurde hier eine Besetzung erschaffen, die sich aus anderen Konstellationen in- und auswendig kennt. Zum einen gibt es da Johannes Ludwigs Working Trio Human Element (Gero Schipmann, Alex Parzhuber), zum anderen Heidi Bayers Band Virtual Leak (Heidi Bayer, Lisa Wulff), und dann kommt noch Philipp Brämswig hinzu, der Gitarrist des Subway Jazz Orchestra, das Ludwig 2013 gemeinsam mit Kollegen gründete und immer noch als Co-Leader betreibt. Mit Bayer verbindet ihn schon lange ein blindes Verständnis, was Blending, Sound und Melodieführung angeht, mit Schipmann und Parzhuber entsteht in der Arbeit im Trio eine kompositorische Sprache, die auch bei Vagabond Souls durchdringt - es fließt hier alles auf die logischste Art und Weise zusammen und konnte demnach nur gut werden. Zumal es sich immer am besten kreiert, wenn man genau weiß, warum man jede Person dabei haben wollte und wo die Stärken und Vorlieben der Mitmusizierenden liegen.
Johannes Ludwig ist ein Freund von konkreter, zupackender Musik, melodische Qualität, rhythmische Kraft und keine Angst vor Klarheit sind die wesentlichen Elemente dieses ausgiebigen Klangfestes, das vor allem von den beiden Gitarren getragen wird, die sich ergänzen und umspielen, als sei es immer so geplant gewesen. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere sind Schipmann und Brämswig, hier gehen sie eine erstaunliche Symbiose ein. Die beiden Gitarren sind ein Kerngedanke von Vagabond Souls - in den vergangenen Jahren verstärkte sich die Begeisterung des Bandleaders für dieses Instrument vor allem deshalb, weil die Soundoptionen so unbegrenzt sind und man eine unglaubliche Weite und Wärme mit ihnen erzeugen kann. Weite und Wärme ergeben sich auch beim Zusammenspiel von Trompete und Saxophon, die nach Belieben zu einer Stimme verschmelzen und sich dann wieder loslösen, umspielen und ergänzen. Und dann klickt es auch noch bei Bass und Drums - beide haben ein tiefes Verständnis für die Rollen ihrer Instrumente in der Band, was Ruhe und Erdung erzeugt, selbst in virtuosesten Passagen. Dass alle die Essenz der Kompositionen aufsaugen und mit ihrer eigenen Stimme versehen, ist dann das i-Tüpfelchen auf dem Ganzen. Hier greifen alle Elemente ineinander - alle stehen im Dienste der Musik, niemand spielt sich in den Vordergrund, es wird ruhig abgewartet und im richtigen Moment die Initiative ergriffen - so wie es sein soll, wenn alle befreundet sind und sich vertrauen.
Johannes Ludwig, Saxophon
Gero Schipmann, Bariton-Gitarre
Philipp Brämswig, Gitarre
Heidi Bayer, Trompete, Flügelhorn
Lisa Wulff, Bass
Alex Parzhuber, Schlagzeug
Johannes Ludwig
(1988) ist ein deutscher Saxophonist, Komponist und Multi-Holzbläser. Er arbeitet hauptsächlich in künstlerischen Projekten, die sich im weiten Feld des Jazz und artverwandter Musik aufhalten. Seine neuesten Projekte umfassen das Projekt Human Element mit Gero Schipmann und Alex Parzhuber, Heidi Bayer’s Virtual Leak sowie die Band Vagabond Souls, die ihr Debüt-Album 2021 im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks in Köln einspielte. Außerdem produziert er derzeit gemeinsam mit Jonas Dannecker eine elektro-akustische Pop-EP. In den letzten Jahren waren seine Hauptprojekte die in New York City beheimatete Band Immigration Booth, das Kölner Subway Jazz Orchestra, das Fearless Trio mit Simon Nabatov und Fabian Arends sowie das Duo Nano Brothers mit Jürgen Friedrich. Als Sideman und Solist spielte er u.a. mit der WDR Bigband, Jürgen Friedrich Semisong, dem CCJO und dem Johannes Enders Saxophon Quartett. 2021 war er als Komponist und Solist mit der WDR Bigband zu hören. Die Komposition nimmt eine gleichberechtigte Rolle in seinem Schaffen ein, dieses ist bereits auf über 20 Alben dokumentiert. Seit 2014 betreibt Johannes gemeinsam mit Jens Böckamp das Label FLOATmusic. Er ist Dozent für Bigbandleitung und Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik und Theater München. Außerdem kuratiert er das Jazzfestival UpBeat Hohenlohe und die Supernova Series im Kölner Loft.
Dieses Album enthält kein Booklet