Gerardo Núñez & Ulf Wakenius


Biographie Gerardo Núñez & Ulf Wakenius

Gerardo Núñez & Ulf WakeniusGerardo Núñez & Ulf Wakenius
Gerardo Núñez
geboren 1961 in Jerez de la Frontera (Andalusien), gehört zu den herausragenden Vertretern des Flamenco Nuevo. Diese moderne Richtung des Flamenco zeichnet sich durch ihr Spiel mit anderen musikalischen Stilrichtungen aus, was im Falle von Núñez zu einer bemerkenswerten Reihe an Kollaborationen führte. So arbeitete er etwa mit dem Star-Tenor Plácido Domingo zusammen, Pop-Idol Julio Iglesias, dem Harfenisten Andreas Vollenweider oder der Rock-Formation Mecano. Ein weiteres Beispiel seiner musikalischen Offenheit ist Núñez’ außergewöhnliches europäisches Quartett mit dem Trompeter Enrico Rava (I), dem Akkordeonvirtuosen Richard Galliano (F) und dem Bassisten Eberhard Weber (D). Nuñez besticht weiterhin nicht allein als virtuoser und ausdrucksstarker Gitarrist; auch viele in Spanien bekannte Kompositionen stammen aus seiner Feder.

Den internationalen Durchbruch brachte Núñez das Album "Flamencos de Nueva York" (1989). Es folgten weitere Aufnahmen, unter denen vor allem "Jucal" herausragt. Dazu meinte der bekannte Flamenco-Kritiker Alvarez Caballero: "Selten glänzte die Flamenco-Gitarre durch so viel kraftvolles Können." Der amerikanische San Diego Union-Tribune ergänzte: "Voller Feuer und Leidenschaft . Wie der brillante Paco de Lucia bezieht Nuñez Jazz-Elemente in den Flamenco ein und bleibt doch der Seele seiner Musik immer nahe." Und das Fachmagazin Guitar Player kam zu dem Schluss:

"Ein herausragender Techniker - Viel bemerkenswerter sind sein unbestechlicher musikalischer Geschmack und seine Meisterschaft in der Verschmelzung unterschiedlicher Stile.“

Die folgende CD "Calima" spielte Núñez mit illustren Gästen ein: dem Percussion-Ass Arto Tuncboyaciyan, dem Bassvirtuosen John Patitucci, dem Pianisten Danilo Perez und dem Latin-Gitarrenduo Strunz & Farah. "Calima" erntete allenthalben enthusiastische Kritiken und wurde u.a. mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (2/1999) ausgezeichnet.

Mit seinem ACT Debüt "Jazzpaña II" (ACT 9284-2) ging Núñez noch einen Schritt weiter. Zusammen mit dem Pianisten Chano Dominguez brachte der Gitarrist im Sommer 2000 im Sonoland Studio zu Madrid eine imposante Truppe zusammen: Bassist Carles Benavent und Saxofonist Jorge Pardo aus der Band von Paco de Lucia, Schlagzeuger und Percussionist Tino DiGeraldo, den in spanischen Bebop-Kreisen gefeierten Alt- und Sopransaxofonisten Perico Sambeat, Cajon-Spieler Cepillo, Wunderbassist Renaud Garcia-Fons und schließlich die Gitano-Sängerin Esperanza Fernandez. All diese Musiker waren bereits für ihre Verbrüderung von Jazz und Flamenco bemüht. Nur miteinander hatten sie zuvor selten zu tun. Weitere beteiligte Musiker waren der Gitarrist Fareed Haque, Saxofon-Legende Michael Brecker und der bekannte englische Film- und Fernsehkomponisten Colin Towns.

"Jazzpaña II" betont den Stellenwert der regen spanischen Jazzszene innerhalb Europas wie kein anderes Album. Gerardo Nuñez schafftes es mit der Platte auf Platz eins der deutschen Jazzcharts.

Im Jahr 2003 veröffentlichte Gerardo Núñez "La nueva escuela de la guitarra flamenca – The New School Of Flamenco Guitar" (ACT 9413-2). Mit diesem Album setzte er eine lange gehegte Idee in die Tat um und lud fünf spanische Gitarristen im Alter von 15 bis 31 Jahren zu sich ins Studio ein, um einige ihrer Kompositionen gemeinsam auszuarbeiten und aufzunehmen. Das Ergebnis sind 13 stilistisch sehr vielfarbige und individuelle Titel.

Im September 2004 erschien Núñez drittes ACT Album „Andando El Tiempo" (ACT 9426-2). Es präsentiert in elf Titeln unendliche Weiten irgendwo zwischen Flamenco und Jazz; ein Universum, wie es nur Gerardo Nuñez schaffen kann.

Auch das 2012 erschienene Album Travesía (ACT 9534-2) ist ein weiteres Dokument von Núñez grenzübergreifenden musikalischen Denkens. Pop, Funk, Jazz und Latin frischen Gerardo Núñez` Flamenco auf, den er mit unvergleichlicher Technik und rauschendem Herzblut zelebriert. Der Spiegel jubelte, dass man sich bei aller stilistischen Offenheit auf „Travesia“ nur eines sicher sein, „dass Gerardo Núñez einfach grandiose Musik macht“. Bei dieser aktuellen Aufnahme leisteten seine Frau, die berühmte Tänzerin Carmen Cortéz. Beteiligt waren an „Travesia“ neben Núñez’ Frau, der berühmten Tänzerin Carmen Cortéz, namhafte Jazzer, wie der Saxofonist Perico Sambeat und Pianist Albert Sanz und ebenfalls Percussion-Legende „Cepillo“, der sich auch als Mitproduzent verantwortlich zeichnet.

Gemeinsam geht es ihnen darum Geschichten der großen Überquerung zu erzählen – la travesía – die so viele Afrikaner auf ihrer Flucht aus dem Heimatland über das Mittelmeer nach Spanien erleben. „Travesia“ steht für einen offenen Empfang in der neuen Heimat, symbolisch über alle musikalischen Schlagbäume hinweg.

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