Concerts: Bregenz - München Keith Jarrett

Cover Concerts: Bregenz - München

Album info

Album-Release:
2013

HRA-Release:
06.11.2013

Label: ECM

Genre: Instrumental

Subgenre: Piano

Artist: Keith Jarrett

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • Bregenz, May 28, 1981
  • 1Part I22:00
  • 2Part II12:07
  • 3Untitled24:22
  • 4Heartland09:30
  • München, June 2, 1981
  • 5Part I23:23
  • 6München, June 2, 1981 Pt. II24:22
  • München, June 2, 1981
  • 7Part III26:30
  • 8Part IV11:44
  • 9Mon Cœur Est Rouge08:30
  • 10Heartland06:11
  • Total Runtime02:48:39

Info for Concerts: Bregenz - München

Die „Bregenz/München Concerts“ waren Jarretts brillanteste Soloaufnahmen bis heute, das Niveau der Inspiration ist ziemlich außergewöhnlich, und die Musik deckt ein größeres musikalisches und emotionelles Spektrum ab denn je.“ – Jarrett-Biograph Ian Carr

Nach „Bremen/Lausanne“, nach dem „Köln Concert“, nach den epischen „Sun Bear Concerts“ stellte die mit diesen Aufnahmen eingefangene, allumfassende Musik die nächste Entwicklungsstufe in Jarretts Solokonzerten dar. Zwei improvisierte Konzerte aus dem Jahr 1981 aus Österreich und Deutschland stehen hier im Blickpunkt, aufgenommen im Bregenzer Festspielhaus und im Herkulessaal, Konzerträumen mit bekannt herausragender Akustik.

Während das Bregenzer Konzert bisher schon als Einzel-CD erhältlich war, ist die komplette Münchner Performance in diesem Set nun erstmals auf HighResAudio erhältlich. Die 3-Album enthält ein ausführliches Text-Booklet mit Liner Notes von Keith Jarrett, einem Essay des Schweizer Kritikers Peter Rüedi und Lyrik von Michael Krüger.

Mit diesem Mitschnitt zweier Konzerte aus dem österreichischen Bregenz und der ECM-Heimatstadt München lieferte Keith Jarrett 1982 sein vorläufig letztes Piano-Soloalbum ab. In den kommenden Jahren widmete er sich - nach einer kurzen Auszeit - stattdessen der Interpretation klassischer Musik und ab 1983 dem äußerst intensiven und überaus fruchtbaren Zusammenspiel mit einem neugegründeten Trio: dem sogenannten "Standards"-Trio mit Bassist Gary Peacock und Schlagzeuger Jack DeJohnette. Erst 1987 sollte Keith Jarrett sich mit dem in Japan aufgezeichneten Live-Album "Dark Intervals" wieder als Solist auf der Szene zurückmelden.

"Jarretts Kunst liegt im Gestus, nicht im Material", schrieb Peter Ruedi damals in seinen Liner Notes zu "Concerts Bregenz/Munich". "Wer (wie Zuhörer aus dem Bereich der abendländischen E-Musik) diese Solokonzerte auf die Herkunft der einzelnen musikalischen Partikel hin anhört, wer den Blick auf das Geschiebe richtet, das dieser Bewußtseinsstrom mitführt, statt auf die Bewegung, ist verloren. Ihm entgehen ob der Versessenheit auf's Detail (die Inhalte, die déjà-entendues) die eigentlichen Sensationen dieser Himmel- und Höllenfahrten: die großen Atembögen, die irritierenden Wendungen der expressiven Melodielinien, die Verschattungen der scheinbar simplen, von der abendländischen Musikgeschichte ausgeborgten Akkorde, die Brechungen des Wohlklangs. Vor allem entgeht einem solchen Zuhörer die Radikalität von Jarretts Meta-Eklektizismus (der alles andere ist als ein ironisches Spiel mit Versatzstücken aus dem Fundus der Musikgeschichte): die Ausweitungen und Schrumpfungen von Texturen, Rhythmen, Melodieformen, Klangkonstellationen. Jarretts Ausgangsmaterial ist oft eingängig. Wie er es einsetzt, ist kühn. Es geht ihm, dem Fundamentalisten, gewissermaßen um Emotionalität an sich. Das Material, könnte man zugespitzt sagen, hat nur noch die Funktion, diese Emotionalität sichtbar zu machen, wie Feilenspäne die Linien eines Kraftfeldes."

Der Konzertmitschnitt aus Bregenz gilt nach wie vor als einer der absoluten Höhepunkt in Jarretts Solo-Diskographie. Der Autor Uwe Andresen meinte gar, daß der Auftritt im Festpielhaus von Bregenz "in seiner 'lyrischen Konzentriertheit' dem 'Köln Concert' in nichts nachsteht, aber zugleich in der musikalischen Substanz noch packender ist. Was Jarrett hier an Tempo, Rhythmik und Harmonik inszeniert, läßt sich kaum mit einem vorhergehenden (Platten-)Konzert vergleichen."

Keith Jarrett, piano


Recorded May 28, 1981 in Festspielhaus Bregenz (Austria) and June 2, 1981 in Herkulessaal München (Germany)
Engineer: Martin Wieland
Produced by Manfred Eicher

Digitally remastered


Keith Jarrett
Der amerikanische Pianist, Komponist und Bandleader Keith Jarrett gehört zu den erfolgreichsten und stilprägenden Musikern der vergangenen vier Jahrzehnte und hat vor allem durch seine außergewöhnlichen Solo-Konzerte maßgeblich die Vorstellung von zeitgenössischer Improvisation beeinflusst. Er wurde am 8. Mai 1945 in Allentown in Pennsylvania geboren, hatte seit dem dritten Lebensjahr Klavierunterricht und stand als Siebenjähriger zum ersten Mal auf der Bühne. Außerordentlich begabt und spieltechnisch versiert, konnte er dem Studium am Berklee College in Boston wenig abgewinnen, begann in den frühen Sechzigern seine Laufbahn als Live-Musiker und arbeitete schnell mit großen Namen des Geschäfts wie Chet Baker, Lee Konitz und Art Blakey zusammen. Im Jahr 1966 engagierte ihn der Saxophonist Charles Lloyd für seine Band, bereits kurz darauf gründete er mit dem Bassisten Charlie Haden und dem Schlagzeuger Paul Motian ein eigenes Trio, das er später durch den Saxophonisten Dewey Redman zum Quartett erweiterte.

Ende der sechziger Jahre war Jarrett bereits über Spezialistenkreise hinaus bekannt. Der eigentliche Durchbruch jedoch gelang ihm zunächst als Mitglied der Jazzrockformationen von Miles Davis (1969-71), dann als Solokünstler für das Münchner Plattenlabel ECM. Bis zum Jahr 1975 spielte er rund 50 Solo-Konzerte in aller Welt, mit denen er ein neuartiges Prinzip des freien Flusses motivisch geprägter Improvisationen ausbaute und kultivierte. Aufnahmen wie 'Solo Concerts Bremen / Lausanne' (1974) und 'The Köln Concert' (1975) wurden nicht nur vielfach preisgekrönt, sondern gehörten auch bald zu den Bestsellern des nach Introvertiertheit und Individualismus strebenden Jazz der siebziger Jahre. Zu den Mammut-Projekten dieser Ära zählten die auf 10 LPs veröffentlichen Aufnahmen von fünf Soloauftritten in Japan vor 40.000 Zuhörern, die unter dem Titel 'Sun Bear Concerts' 1979 veröffentlicht wurden.

Neben den Aktivitäten im Konzertsaal begann Jarrett auch, sich für klassische Musik und im Jazz unübliche Instrumente zu interessieren. Die Alben 'Hymns, Spheres' (1976) und 'Invocations - Moth And The Flame' (1979) entstanden an der Riepp-Kirchenorgel in Ottobeuern, die Aufnahme 'In The Light' brachte ihn 1973 mit dem Südfunk-Orchester zusammen, 'Book Of Ways' (1986) präsentierte ihn am Clavichord, die während der folgenden Jahre entstandenen Einspielungen der 'Goldberg-Variationen' (1989) und des 'Wohltemperierten Klaviers' (1987/90) wurden mehrfach preisgekrönt. Darüber hinaus existierten stilistisch verschiedene Projekte wie etwa seine europäische Band mit dem Saxophonisten Jan Garbarek und der aus Palle Danielsson und Jon Christensen bestehenden Rhythmusgruppe ('Belonging', 1974) oder auch amerikanische Pendants mit Musikern wie Gary Burton, Kenny Wheeler ('Gnu High', 1975) und Dave Holland.

Wiederum seiner Zeit weit voraus zeigte sich Keith Jarrett zu Beginn der achtziger Jahre, als er mit der 1983 einsetzenden Serie von Standards-Einspielungen nicht nur das damals verpönte Broadway- und Tin-Pan-Alley-Repertoire wieder belebte, sondern durch das Trio mit Gary Peacock am Kontrabass und Jack DeJohnette am Schlagzeug auch dem Klavier-Trio-Format, das seit dem Tod von Bill Evans 1980 als abgeschlossen betrachtet wurde, neue Impulse gab. Seitdem folgten zahlreiche, überwiegend live aufgenommene Einspielungen dieser Gruppe, die sich allerdings regelmäßig mit Solodarbietungen ('Paris Concert', 1988; 'Vienna Concert', 1991; 'La Scala', 1995) abwechselten. Eine seltene Nervenkrankheit zwang Jarrett Ende der neunziger Jahre dazu, sich für mehrere Monate von der Bühne zurück zu ziehen. Nach der Genesung und dem ergreifend ausdrucksstarken Soloalbum 'The Melody At Night, With You' (1998) nahm er seine internationale Konzerttätigkeit wieder auf.

Mit dem Trio nahm er seitdem die Alben 'Whisper Not' (2000), 'Inside Out' (2001), 'Always Let Me Go' (2002), 'Up For It' (2003), 'The Out-Of-Towners' (2004), 'My Foolish Heart' (2007) und 'Yesterdays' (2009) auf. Aber auch als Solopianist wurde Jarrett wieder aktiv. Dabei hatte er im Juli 2001 in einem Interview mit Wolfgang Sandner von der FAZ noch die Bemerkung fallen gelassen, dass er sich vorerst nicht vorstellen könnte, wieder Solokonzerte zu geben. Doch schon ein Jahr später strafte sich Jarrett selber 'Lügen', als er in Tokio und Osaka Solokonzerte gab. Auf die Veröffentlichung der Aufnahmen mußte das Jazzpublikum allerdings drei Jahre warten: Erst 2005 erschien die Doppel-CD 'Radiance', ein Jahr später noch die DVD 'Tokyo Solo'. Für noch mehr Furore sorgte 2006 die Veröffentlichung des Mitschnitts eines Solokonzerts, das der Pianist in der New Yorker Carnegie Hall gegeben hatte. Für zahlreiche Kritiker und Fans stand fest: 30 Jahre nach dem legendären 'Köln Concert', das als das bestverkaufte Pianosolo-Album aller Zeiten gilt, hatte Keith Jarrett sich auf 'The Carnegie Hall Concert' selbst übertroffen und die Messlatte für improvisierende Solopianisten noch einmal ein gutes Stück höher gelegt. 2009 folgte die drei CDs umfassende Box 'Testament' mit Aufnahmen von Solokonzerten in Paris und London.

Nach all diesen Trio- und Soloeinspielungen überraschte Keith Jarrett seine Fans dann, als er 2010 mit dem Bassisten Charlie Haden (mit dem er über dreißig Jahre lang nicht zusammengearbeitet hatte) das wunderbar balladeske Duo-Album 'Jasmine' einspielte.

Booklet for Concerts: Bregenz - München

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